Halb Wein, halb Wald, La Weiss und die Städtchen Kaysersberg sowie Riquewihr, beide mit Châteaus ausgestattet, machen diese Runde so abwechslungsreich. Für weitere Kultur sorgen die Möglichkeiten Museen oder Kirchen zu besuchen. In Kaysersberg wurde Albert Schweitzer geboren. Die erste Hälfte der Runde bleiben wir in niedrigeren Lagen, in der zweiten geht’s bis auf rund 660m.
Start ist in Kaysersberg (Kaisersbari) an der Weiss (24km langer Zufluss zur Fecht) und an der Elsässer Weinstraße. Schon der Name verrät, dass es sich um eine einstige Reichsstadt handelt. Der Stauferkaiser Friedrich II. war hier involviert. Durch das Weisstal zwischen Rheintal und Lothringen verliefen im Mittelalter wichtige Verbindungswege. Unsere Kaysersbergerkundung machen wir zum Schluss. Vom Parkplatz (P5) an der D280 geht’s gen Norden.
Am Stadtrand treffen wir schon auf die Weinlagen am Schlossberg und den Bergweg, in den wir rechts einbiegen. Wir wandern ein Stück auf den Schlossberg, wandern auf dem Chemin du Relais durch die Reben, sind oberhalb von Kientzheim, treffen auf Trauben, Trockenmauern, sanfte Hügel und eine Kreuzung, mit Kreuz, am Wanderpunkt Calvarie. Wir lenken die Schritte in Richtung Riquewihr, der Wein ist mit uns.
Riquewihr (Reichenweier) am Fuß der Vogesen und Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges geht auf das 8. Jahrhundert zurück. Das Städtchen ist bekannt für seinen malerischen historischen Baubestand, der fast komplett erhalten ist. Das Wahrzeichen ist der Dolder, der fachwerk-verzierte obere Torturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung (13. Jahrhundert), von der fast alles noch zu sehen ist.
Wir drehen eine Mittelalterrunde durch die wunderschöne Altstadt, streifen die katholische Kirche Sainte Marguerite, kommen zum einstigen Château des Comtes de Montbéliar-Wurtemberg, mit Post-Museum, queren das historische Zentrum. Rechterhand fände sich noch die evangelische Kirche, die auch Sainte Marguerite gewidmet ist, nahebei ist das Musée Hansi (Grafiker Jean-Jacques Waltz). Man kann sich hier schon recht schön verbummeln überall, mit Fachwerk und Brunnen.
Aus der Stadt heraus machen wir Höhe durch den Wald am Hoch Schwaerz, gut 3km haben wir mit Anstieg zu tun. Dann wandern wir über den Schlossberg hinab und erreichen das Château de Kaysersberg, das auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Die Burgruine steht unter Denkmalschutz. Ein Teil der Anlage ist privater Garten, ein Teil darf betreten werden, jener mit dem zinnenbekrönten Bergfried. Dort wurde eine Betontreppe eingebaut, so dass man nach oben kann.
Auch Kaysersberg hat einige Historie zu bewundern, mit Fachwerk, Resten der einstigen Stadtbefestigung oder das Renaissancerathaus, die Kirche Heilig Kreuz nicht zu vergessen und nicht zu übersehen, mit dem Portal aus dem 12. Jahrhundert, dem neoromanischen Vierungsturm von 1829 und dem imposanten Hochaltar. Es lädt ebenso das Museum zu Albert Schweitzer ein. Der Arzt, Philosoph, Theologe und Musikwissenschaftler wurde 1875 in diesem Haus geboren.
Bildnachweis: Von Noel Demulier [CC0] via Wikimedia Commons
Bei dieser Wanderung liegen die Momente von Wein und Weinen irgendwie dicht beieinander. Wein ist wörtlich zu nehmen und Weinen als Moment aus der...
Wenn aus Mittelwihr Mittelwirr wird, hat man vielleicht zu viel des Bacchus gehuldigt und Wein genossen. Mittelwihr liegt auf rund 220m westlich der...
Eine ausgedehnte Walderkundungstour führt uns von Kaysersberg im Herzen des Elsass an der Burg Kaysersberg vorbei durch den Nadelwald mit Heidelbeeren...