Hartland im Südwesten Englands und im Norden von Devon war bis zur Tudor-Zeit (1485-1603) ein bekannter Hafen, obwohl das Stadtzentrum nicht am Meer ist. Nördlich fließt der Bristol Channel und vermischt sich am Hartland Point mit der Celtic Sea des Atlantischen Ozeans. Wir wandern eine sehr abwechslungsreiche Runde über die Stielküsten dieses Landstrichs, erleben Meeresbrandung, vielleicht auch Seemannsgarn und mit einem Abstecher (Vorher wegen Öffnungszeiten schlau machen) die bekannte Hartland Abbey.
Die liegt am Weg zwischen Stoke und Hartland, man könnte sie verpassen, aber wenn offen, sollte man das nicht. Die Hartland Abbey wurde 1157 gegründet. Die Stiftung wurde von Richard Löwenherz bestätigt und war ab 1189 Augustinerabtei. Das wir heute baulich zu sehen bekommen ist ein Landhaus von 1779 und unbestritten filmreif. Es entspricht dem sogenannten Strawberry-Hill-Stil. Szenen für Romanverfilmungen wie Sinn und Sinnlichkeit (Jane Austen) oder einer Novelle von Rosamunde Pilcher wurde auf dem Gelände gedreht. Was auch so echt englisch ist, ist der Name des Eigners, den man sich über die Zunge rollen lassen kann: Sir Hugh George Copplestone Bampfylde Stucley, 6. Baronet.
Derart in Erwartungen eingestimmt beginnen wir die Runde vom Parkplatz „The Square“. Gen Norden wandern wir aus dem Städtchen Hartland heraus und kommen durch die Felder und Wiesen, durch Exmansworthy und die Fattacott Farm, wo wir schon mit einem Auto vom Doktor und dem lieben Vieh rechnen. Durch heckengesäumte Wege gelangen wir auf den South West Coast Path und biegen dort nach links.
Zielt ist Hartland Point mit Aussichten über den Felsen und hinunter zum Hartland Lighthouse. Der Leuchtturm wurde 1874 gebaut, auf einem Plateau in der Steilküste. Der Turm ist nicht öffentlich zugänglich und wir können auch von oben einen Blick haben sowie eine Infotafel. Oberhalb von Buchten und Stränden wandern wir gen Süden und biegen bei der Blackpool Mill ein. Nun wandern wir mit Bäumen und dem Abbey River zur St. Nectan‘s Church, die von einem Friedhof umgeben ist. Die war vor dem Bau des Leuchtturms für die Seeleute ein Orientierungspunkt. Im Inneren ist die Kirche auch sehr interessant durch die historischen Holzarbeiten und das schmückende Mosaik im Tonnengewölbe.
Mit der Stoke Road verlassen wir das Dorf und müssen aufpassen, den Abstecher (so offen und wir gewillt) zur Hartland Abbey nicht zu verpassen. Dazu muss man scharf links in eine spitze Kehre biegen. Unser GPS führt uns ansonsten weiter gen Osten und mit dem Abbey River nach Hartland zurück.
Bildnachweis: Von Manfred Heyde [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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