Diese traumhafte Runde mit der Wegnummer 626 führt durch das untere Bleniotal in der Gemeinde Serravalle, die sich 2012 aus den Orten Ludiano, Malvaglia und Semione zusammengesetzt hat. Durch das Tal fließt der Brenno, der nach rund 36km bei Biasco in den Tessin mündet. Highlight der Tour ist das Castello di Serravalle (13. Jh.) nördlich von Semione. Weitere Highlights unterwegs sind interessante Örtchen und einige schöne Ausblicke in das Tal und in die umliegende Bergwelt.
Start ist im Norden von Malvaglia, östlich vom Brenno, auf der Piazza d’Arm. Benachbart ist die Chiesa di Sant’Antonio. Wir gehen gen Westen, queren die Straße und den Brenno. Nach den ersten 500m öffnet sich die Runde und wir halten uns rechts, um den Ort Ludiano zu streifen. Ludiano zeigt sich als kleines charakteristisches Dorf und hat typische Grotti. Das sind rustikale Gasthäuser, in denen einst Käste, Wurst oder Wein gelagert wurden. In Ludiano ist beim Friedhof die kleine Kirche San Secondo (18. Jh.) zu sehen, die man sich per Abstecher anschauen könnte.
Unsere Wanderung führt weiter gen Westen und nun steiler ansteigend in die Natur und einen Kastanienwald. Wir kommen in das alte Dorf Selvapiana. In dem sollen zu Spitzenzeiten rund 300 Menschen gelebt haben. Jetzt ist es verlassen, gottverlassen mag man nicht sagen, denn das kleine Oratorio (Bethaus) San Giacomo Maggiore ist noch erhalten. Wir wenden uns weiter ansteigend in südliche Richtung und streben dem nächsten Dorf entgegen. Vor Navone haben wir bei knapp unter 800m den höchsten Punkt der Runde und sehen die kleine Chiesa Madonna di Navone, ein Kirchlein mit einem pavillonähnlichen Anbau. Der einfache barocke Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Dann wandern wir durch den Laubwald in den Weiler Scarp, wo Landwirtschaft betrieben wird. Hier ist ein Biobauernhof mit Hochlandrindern, Schafen und Weinstöcken sowie steinerne Rustici. Einen kleinen Selbstbedienungsstand gibt es auch. In kleinen Schlängels geht’s nach Semione ins Tal hinab. Im Ort sieht man überraschenderweise auch Villen (um 1900). Mancher, der einst auswanderte und zu Geld kam, baute sich in seinem Heimatort eine Villa.
Auf dem Weg in nördliche Richtung kommen wir jetzt zu den interessanten Ruinen des Castello di Serravalle nebst der Chiesa di Santa Maria, die am Rand der Vorburg steht und deren Südwand einen Teil der Ringmauer bildet. 1339 wurde erstmals eine Kapelle genannt. Was sich heute mit der Vorhallte zeigt ist aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Das Castello geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Es gab mehrere Bauphasen und die heutige Anlage entstand ab 1220. Zwischen 2002 und 2007 wurde die Burg im Rahmen eines Forschungsprojekts archäologisch untersucht und man könnte sich einlesen. Wir genießen den Rest des Weges und überlegen uns, wie es hier wohl insgesamt ausgeschaut hat, als die Räder noch aus Holz waren.
Bildnachweis: Von Adrian Michael [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
Drei Täler sind Thema dieser Wanderrunde mit der 625 im Tessin: Leventina, Blenio und Riviera. Diese drei Regionen stehen auf dem Plan. Locarno und...