In der Hermann-Hesse-Stadt Calw startet diese schöne, aber auch anstrengende Rundwanderung, die Schwarzwald, Burgromantik, Fachwerk und Mittelalter miteinander verbindet. Zum Warmwerden gehen wir vom Marktplatz mit dem Hesse-Geburtshaus zunächst durch die Salzgasse und vorbei am Georgenäum hinauf in den Stadtgarten Calw. Das Wort Garten ist nicht ganz treffend, eher handelt es sich um einen Steilwald. Aber wie dem auch sei: Hier trifft man auf das Wegzeichen des Schwarzwälder Ostwegs, dem wir jetzt zunächst folgen.
Durch den Calwer Stadtwald, in dem schwarzwalduntypisch auch recht viele Laubbäume das Sonnenlicht in mildem Grün brechen, geht es hinauf zum Schafott – der früheren Richtstätte von Calw – und am Wildschweingehege vorbei weiter bis zum kleinen Tal des Rötelbachs. Der wird passiert und über befestigten Weg wandern wir zu den Zavelsteiner Krokuswiesen.
Vorwiegend im März bietet die Krokusblüte auf den Zavelsteiner Krokuswiesen ein einmaliges Naturschauspiel. Einmalig, weil der wilde Krokus eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet ist und nördlich der Alpen nur an wenigen Standorten wächst. Zavelstein ist der einzige Ort Süddeutschlands, an dem wilde Krokuse anzutreffen sind. Und das gleich massiv: Auf 50ha blühen Tausende wilde Krokusse in Zavelstein.
In dem kleinen Zavelstein, das romantisch herausgeputzt ist, kommen wir zunächst an der kleinen St. Georg Kirche vorbei, die um 1200 als Wehrturm erbaut wurde. Dann stehen wir in der Ruine von Burg Zavelstein, einer Stauferburg aus dem 12. Jahrhundert. Der 28m hohe Bergfried ist seit 1813 als Aussichtsturm zugänglich gemacht und bietet einen schönen Blick über die dicht bewaldeten Schwarzwaldhügel, die steil vom Teinachtal aus ansteigen.
In einem weiten Bogen um Weltenschwann und Altenburg wandern wir von der Höhe wieder ins Nagoldtal und steuern dort Kloster Hirsau an. Kloster Hirsau war zum Zeitpunkt seiner Errichtung im späten 11.Jahrhundert das baulich größte Kloster im deutschsprachigen Raum. Die Klosterkirche St. Peter und Paul war zu ihrer Fertigstellung 1120 mit der fast 100m langen Basilika der größte romanische Kirchenbau Deutschlands.
1586-92 ließen die Württemberger Herzöge auf dem Klostergelände ein dreiflügeliges Renaissanceschloss erbauen, das vornehmlich als Jagdschloss diente. Jagdschloss und Kloster wurde im 17. Jahrhundert von französischen Truppen zerstört. Als Bauwerk komplett erhalten blieben nur die spätgotische Marienkapelle und der 37m hohe Eulenturm. Von Schloss und Kreuzgang stehen noch Umfassungsmauern. Von Kirche und Klausur sind lediglich Grundmauern geblieben.
Durch den Kurpark von Hirsau vorbei an der Aureliuskirche wandern wir oberhalb der Nagold wieder zurück nach Calw. Es geht am Kuckucksfelsen entlang, einer aus mehreren Felstürmen bestehenden Sandsteinformation, in die Schillerstraße, von der man einen schönen Blick auf die Hesse-Stadt Calw genießt.
Die letzten Meter führen uns zum Langen, dem einzig erhaltenen Turm der mittelalterlichen Befestigungsanlage von Calw. Der Lange diente später als Gefängnis und beherbergt heute das Stadtarchiv. In Sommermonaten – und wenn nicht gerade umgebaut wird – wird der Lange auch als Aussichtsturm geöffnet.
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