Die Rundwanderung um das verschwundene Dorf Grafenried (Lučina) ist auch eine Grenzwanderung. Wir wandern von Steinlohe nach Untergrafenried in der ersten Hälfte der Runde in Tschechien und dem Böhmerwald, auf der zweiten Hälfte sind wir im Naturpark Oberpfälzer Wald unterwegs.
Wald, Weideland, Besiedelung, aktuelle und vergangenen, sind die Themen des interessanten Rundwegs. Der startet in der Mitte von Steinlohe, einem Ortsteil der Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Cham. Wir verlassen das Dorf in östliche Richtung und kommen durch Wiesen und Acker ins Nachbarland. An der Grenze kommen wir mittels Trittstein über den Biberbach. In Tschechien sind wir dann im Nationalen Waldgebiet Chráněná krajinná oblast Český les, das sich in Nordsüdrichtung lang ausstreckt. Wir wandern auf einem Waldweg durch einen Nadelwald, kommt auf einen Forstweg und von dort erreichen wir offenes Weideland.
Weiter ansteigend und von einem lichten Wäldchen umgeben, erreichen wir das verschwundene Dorf Anger (Úpor). Ein Kreuz und ein Schild erinnern an das Dorf. Weiter ansteigend und nach etwa 3,6km auf einer Höhe von rund 660m erreichen wir das verschwundene Dorf Grafenried (Lučina). Informationstafeln berichten über die Geschichte des einstigen Ortes und seiner Bauten. Ein Teil der Grundmauern wurden ausgegraben. Die Geschichte des Ortes ist mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Die Deutschen im Böhmerwald wurden vertrieben, die Orte niedergemacht. Die Grafenrieder Kirche St. Georg stand sogar noch in den 70ern, bevor sie dann auch abgerissen wurde. Die war denkmalgeschützt. Es bedurfte Initiative, um die Mauern im Dorf teilweise wieder freizulegen. Ein toter und doch zugleich lebendiger Ort der Geschichte!
Den verlassen wir abwärts, kommen durch Wiesenlandschaft über die Grenze nach Untergrafenried. Gleich am Anfang des Dorfes biegen wir nach rechts in Richtung Westen ein, wandert durch Wiesen, kommt durch Wäldchen und unterwegs sind auch Hofanlagen. Am Rand von Eglsee ist das ein Gasthaus. Vor diesen wendet sich die Wanderrichtung in einem spitzen Winkel nach Norden.
Wir folgen der Route durch den Wald und erreichen den Weiler Kritzenthal. Mit Waldrand und nah der Grenze geht’s ansteigend weiter gen Norden, dann in einem Bogen nach Westen, bevor wir nach Steinlohe einbiegen und zur dortigen recht schmucken Wallfahrtskapelle am Seugbühl (628m) gelangen. Kurz drauf sind wir in der Dorfmitte.
Bildnachweis: Von Allexkoch [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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