Ex-Kanzler Helmut Kohl (2017 verstorben), bereiste den Wolfgangsee und Sankt Gilgen rund dreißig Jahre im Sommer. Es war sein Feriendomizil. Erst nach dem Tod seiner Frau Hannelore im Jahr 2001 genoss er seine „Sommerfrische“ nicht mehr dort. Ab den 1970ern entstanden in Sankt Gilgen einige große Appartementhäuser für Feriengäste. Seit etwa den 1990ern nahm der Massentourismus ab und sorgt für das sogenannte Kalte-Betten-Phänomen, ein Ausdruck, der in der Schweiz geprägt wurde. Nicht nur die Prominenz blieb aus.
Als Wanderer halten wir es damit: Statt Vielfliegerbonus sammeln wir „Vielprofil“ und fügen unseren Kilometern heute die um Sankt Gilgen im Salzkammergut hinzu, mit nachhaltig gutem Gefühl. Start ist in der Mitte der Mozartstadt Sankt Gilgen, zwischen Rathaus und Kirche.
Die Baugeschichte der Kirche Sankt Gilgen, die dem hl. Ägidius geweiht ist, beginnt 1425. Wir sehen Gotik und Barock. Die Kirche ist von einem gepflegten Friedhof umgeben. In Richtung Wolfgangsee ist das Mozarthaus Sankt Gilgen. Im Jahr 1720 wurde hier die Mutter von Wolfgang Amadeus Mozart geboren, Anna Maria Walburga Pertl. Den Namen Nannerl trägt das Gedenkhaus nach Maria Anna Ignatia. Die Schwester Mozarts wurde Nannerl genannt. Westlich der Kirche ist das Heimatkundliche Museum Sankt Gilgen in einem Stadl aus dem 17. Jahrhundert.
Wir schlagen den Weg am Rathaus vorbei ein und wandern durch die Steinklüftstraße aus St. Gilgen hinaus, gen Norden. Es geht bergan zur Franzosenhöhle, die wir nach rund 14km erreichen. Wir sind am Plombergstein, einem markanten Felsen von 830m, der von Kletterern frequentiert wird. Im Plombergstein ist die Franzosenhöhle. Wer mag, macht einen Abstecher zum Gipfel und blickt von dort auf Sankt Gilgen und den Wolfgangsee.
Unsere Route führt uns auf den Oberauweg in Richtung Oberauerstein (1.027m). Nach fast 3km haben wir den höchsten Punkt erreicht. Dann biegen wir in südöstliche Richtung nach rechts ab, kommen an einer Hütte vorbei und sind auf dem „Wanderweg“, von Wald umgeben, der uns auf den Zeppezauweg nach Schmalnau leitet, wo wir auf die B154 und den Krottensee treffen.
Der Krottensee liegt am Fuße des Schafbergs, zwischen Wolfgangsee und Mondsee. Hier ist Gucken erlaubt. Der Krottensee und das benachbarte Schloss Hüttenstein, dessen Zinnen sich über die Baumkronen erheben, sind privat. Das Schloss Hüttenstein geht auf das 16. Jahrhundert zurück und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in romantisierenden Formen hergerichtet.
Durch die Winklstraße wandern wir durch Winkl mit Klostergarten, Klosterhofladen und dem 2004 durch die Benediktiner gegründeten Europakloster Gut Aich. Neben der B154 wandern wir ans Ufer des Wolfgangsees, biegen in die Mondseestraße, kommen zum hübschen Hafen von Sankt Gilgen und zur Pfarrkirche.
Von Sankt Gilgen führte bis Ende 2019 die Zwölferhorn-Seilbahn aufs 1.521m hohe Zwölferhorn, wo man sich die ganze Sommerfrische-Herrlichkeit von oben anschauen kann. Für die Bahn von 1957 war die Betriebsgenehmigung erloschen. Es soll eine neue gebaut werden.
Bildnachweis: Von Ldi91 [CC BY-SA 2.0 DE] via Wikimedia Commons
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