Das Satteljoch (1.935m) ist, wie so viele Ecken Österreichs, hoch gelegen und erfordert nicht unerhebliche Anstrengungen, bis wir uns dort wiederfinden. Wieso die Mühen dann auf sich nehmen, mögen einige fragen. Zum Beispiel, um die abgeschiedene Atmosphäre und das Panorama von oben zu genießen. Darüber hinaus können bei der Aktivität die Alltagssorgen vergessen werden und der Kopf mal abgeschaltet. Bei Lust und Laune lässt sich sogar in der Hütte am Gipfel nächtigen.
Insgesamt gilt es, rund zwölf Kilometer zu bewältigen. Zum Bezwingen der Steigungen sind neben festem Schuhwerk und Schwindelfreiheit ebenso Wanderstöcke empfehlenswert. Eigene Verpflegung ist gleichsam von Vorteil, selbst wenn eine Einkehrmöglichkeit bereitsteht. Zum stressfreien Wandern ist eine Übernachtung in den hiesigen Unterkünften ratsam. So kann die Tour in aller Ruhe angegangen werden.
Der Startpunkt an der Gernalm ist bereits „zivilisationsfern“ gelegen und daher lediglich im Auto erreichbar. Wer im ÖPNV anreisen möchte, muss den Ausflug bis nach Pertisau verlängern. Auf jeden Fall sorgt der GPS-Track für Orientierung im Gelände und verläuft gegen den Uhrzeigersinn. Abstecher sind zwar nicht verboten, jedoch auf diesem Kurs nicht vonnöten.
Besser tauchen Ausflüglerinnen und Ausflügler in das ruhige Flair ein und nehmen einen tiefen Zug der frischen Bergluft auf dem Weg über den Plumssattel. Wenn die Besteigung nicht zu großen Einsatz und Konzentration verlangt, dürfen zudem die Motive sowie Aussichten am Wegesrand ausgekostet werden. Wird hingegen das Schweißtreiben zu stark, lassen sich nach Belieben Verschnaufpausen einlegen. Eine kleine Stärkung mag wieder Energie geben.
Die Vegetation ist zunächst noch von Waldbereichen geprägt, die mit zunehmender Höhe schnell den Platz räumen. An ihre Stellen treten Wiesen, schroffe Gipfel und ein deutlich kargerer Bewuchs. An den Höhepunkt kommen wir schließlich am Satteljoch, welches auf nahezu 2000 Metern liegt.
Nach einer ausgiebigen Rast schlängelt sich der Pfad von hier langsam zurück zur Plumsjochhütte. An dieser wartet zum Ausklang eine typisch österreichische Mahlzeit mit erfrischendem Getränk. Danach bieten sich die Schlafplätze zum Bleiben an.
Bildnachweis: Von Axel Schlaefer [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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