Wir hätten nicht gedacht, dass das Schwäbische Himmelreich westlich des Schmuttertals zu finden ist, erreichbar über den Starenweg von Hainhofen und dem Schloss Hainhofen aus, oder vom Judenweg und der Holzbachstraße von Ottmarshausen aus. Hainhofen und Ottmarshausen sind Pfarrdörfer der Stadt Neusäß, nordwestlich von Augsburg. Beide Dörfer liegen an der Schmutter.
Start ist westlich von Neusäß beim TSV Neusäß, dem Parkplatz beim Sportheim. Wir bleiben erstmal in Tallage und wandern gen Süden Richtung Westheim. Hinter dem Lohwaldstadion des Sportvereins ist der Lohwald. Wir kommen dann durch Wiesen und Randbebauung an die Schmutter, gehen ein Stück mit ihr durch die Auen, queren sie auf dem Weg gen Westen.
Schloss Hainhofen ist das nächste Ziel. Es besteht aus einem Hoch- und einem Langschloss. Der Kaufmann und Bankier Anton Fugger erwarb 1582 die Herrschaft Hainhofen nebst Wasserschloss (13. Jahrhundert). Das Langschloss zeigt sich klassizistisch, das Hochschloss barock. Fugger verkaufte bereits 1601. Das Schloss hat eine bewegte Nutzungsgeschichte, wurde in private Hände verkauft und wieder herausgeputzt.
Wir wandern zur katholischen St. Stephanus Kirche aus dem 18. Jahrhundert, auf einer Anhöhe nebst Friedhof. Von der Vorgängerkirche haben sich Fresken aus früherer Zeit erhalten. Im Inneren überrascht eine Doppelempore mit Steinmeyer-Orgel (1878).
Der Starenweg bringt uns ins Schwäbische Himmelreich mit Weinhandel. Um das Schwäbische Himmelreich ranken sich natürlich einige Geschichten. Das interessante Gebäude ist vom gleichnamigen Wald umgeben. Der bedeutete wohl für viele das Himmelreich, weil durch ihn ein Hohlweg vom Ort zum Sommerkeller mit Lagerbier führte. Auch gibt es eine Geschichte um einen schwarzen Reiter und seine Rettung. In echt musste ein Besitzer mal „in den Bau“ wegen illegalem Glücksspiel, dass er in dem Keller gestattete. Jetzt gibt es dort ganz legalen Rebensaft.
Wer kulinarisch bewandert ist, kennt das Schwäbische Himmelreich übrigens auch auf der Zunge: Spätzle mit Sahnesoße, drauf Medaillons (vom Tier nach Wahl) und auf denen eine Häubchen aus Frischkäse und Sahne, alles nochmal überbacken und rauf auf die Hüften.
Es geht talwärts. Judenweg und Holzbachstraße leiten durch Wald, Feld und Wiesen nach Ottmarshausen. Von dem Pfarrdorf sehen wir Im Gäßle den Holzmahdgraben und kommen an die Schmutter. An der Ecke Fabrikstraße/Wilhelm-März-Straße steht die ehemalige Mühle von 1890/1900 unter Denkmalschutz, mit zugehöriger Säge. Wir queren die Schmutter und mit dem Ablaßbächle geht’s zum Ausgangsort zurück.
Bildnachweis: Von Jkü [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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