Wer im Norden von Magdeburg unterwegs ist, kann auf dem weiten grünen Landschaftsteppich ebenso etwas Kultur erleben. Heute lernen wir zum Beispiel Haldensleben und das südlich gelegene Schloss Hundisburg kennen. Auf den knapp zwölf Kilometern geht es sogar ein bisschen auf und ab, die Anstrengung steht aber im Hintergrund, in dem sich stattdessen die friedvollen Wiesen und Felder ausbreiten.
Am Bahnhof Haldensleben startet unsere Fußreise: praktisch für die umweltfreundliche Anreise und Wanderliebhaber ohne Auto. Die ersten drei Kilometer sind relativ unspektakulär, unser Ziel besteht darin, die Stadt zu verlassen. So laufen wir erst östlich, dann südlich nach Althaldensleben, wo die hübsche Schinkelkirche einen Stopp nahelegt. Der beruhigende Farbton ihrer Fassade wirkt einladend; außerdem handelt es sich um eine Doppelkirche, in der – man glaubt es kaum – Katholiken und Evangelisten gleichermaßen beten.
Am Schwanenteich entlang betreten wir den Klosterpark, an dem sich nicht nur die schnatternden Flatterer tummeln, sondern ebenso emsige Nutrias. In dem Mix aus Wald, Wiesen und Wasser können sich Spaziergänger gedanklich zurücklehnen, wir lassen uns vom Lauf der Beber in den Landschaftspark Hundisburg leiten.
Hier beginnt bereits die Sphäre von Schloss Hundisburg, machen sich seine Verwandten und Kinder breit. Das zeigt sich zunächst an den spärlichen Überresten einer weitaus älteren Festung. Schließlich finden wir uns im gewaltigen Garten des Barockpalastes wieder. Mit gepflegten Hecken, sprudelnden Brunnen, Skulpturen… alles, was ein Herrscher zum Wohlfühlen braucht. Am besten ist es, dem eigenen Rhythmus nach zu schlendern und zu schauen sowie die opulenten Innenräume zu besichtigen.
Auf dem Rückweg durch die westliche Seite des Landschaftsgartens und angrenzenden Forst- und Weideareals können Wanderer den ganzen Pomp reflektieren, während sie die natürliche Schönheit der Gegend genießen, und sich überlegen, was ihnen besser gefällt. Am Pfad kommen wir an einer Reihe von steinzeitlichen Grabanlagen vorbei, die in eine nochmal länger zurückliegende Zeit entführen.
Langsam geht das Grün in Haldensleben über, das es diesmal auf im Westen zu betreten gilt. Das Schwimmbad verspricht Erfrischung, ansonsten gerät bald erneut der Bahnhof in Sicht, an dem nicht zuletzt ein Grieche mit üppigen Portionen den Weg belohnt.
Bildnachweis: Von Otto Reinhold [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons