Schlossschauen plus einen ausgiebigen Waldspaziergang? In Ettersburg bei Weimar (Thüringen), der Name lässt es erkennen, ist das problemlos möglich. Von einer echten Wanderung kann man bei der vorliegenden Runde mit einer Länge von circa sieben Kilometern nicht sprechen. Trotz der Kürze geht es allerdings ein wenig hügelig zu und im Vordergrund steht die ausgeprägte Natur. Festes Schuhwerk ist auf den Pfaden im Dickicht durchaus von Vorteil.
Es heißt also, die Schnürsenkel zu binden, den Rucksack mit Verpflegung zu füllen und sich durch die Vegetation zu „schlagen“. Als Startpunkt ist der Parkplatz im Süden von Ettersberg-Siedlung vorgesehen. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, hat ebenso die Möglichkeit, in Ettersburg zu beginnen.
Unabhängig davon möchten wir dem GPS-Kurs im Uhrzeigersinn folgen. Das dichte Baumgeflecht umschließt uns unmittelbar mit seinem Pflanzenwerk und verleitet dazu, den Alltag hinter sich zu lassen. Große Überraschungen gibt es erst einmal nicht zu sehen, die natürliche Atmosphäre ist das Highlight.
Bald kündigt sich jedoch das prachtvolle Schloss der nahegelegenen Ortschaft an: Vom Hügel hinab können wir die Aussicht auf das Schloss Ettersburg genießen. Darauf gilt es, die Erhebung hinunterzusteigen, bis sich das UNESCO-Weltkulturerbe direkt vor uns erhebt. Nach dem Regierungsantritt Herzog Carl Augusts benutzte die Herzoginmutter Anna Amalia das Schloss 1776–1780 als Sommersitz. Hier traf sich ihr literarisch-musischer Kreis, dem u. a. Wieland, Goethe und Herder angehörten. Friedrich Schiller vollendete auf Schloss Ettersburg im Jahre 1800 seine Maria Stuart.
Ursprünglich zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut, lohnt sich eine ausgiebige Erkundung der Anlage. Zu dem Gelände gehören unter anderem auch eine eigene Kirche sowie ein umliegender Schlosspark. Das Gotteshaus ist etwas jünger, da der originale Bau aus dem Mittelalter vorher zerstört worden ist. Der Prunkbau ist ein Veranstaltungsort, indem regelmäßig verschiedene kulturelle Events stattfinden. Im integrierten Restaurant dürfen Ausflügler eine Pause einlegen und sich für den Rest der Tour stärken. Wegen des folgenden kleinen Aufstiegs ist das ohne Frage hilfreich.
Davon abgesehen besteht erneut die Chance, sich gedanklich zurückzulehnen, während uns das lebendige Grün einschließt. Kurz vor der Rückkehr zum Ausgangspunkt kann ein Abstecher zu einem Obelisken unternommen werden, der den Opfern des hiesigen KZs Buchenwald gedenkt.
Bildnachweis: Von Iphigenie.E. [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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