Schweich ist Zentrum der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße und liegt am Südrand des Meulenwalds direkt an der Mosel. Bevor Eisen- und Autobahnen das Moseltal durchzogen, war Schweich ein wichtiger Fährort. Davon zeugt noch heute eines der Wahrzeichen Schweichs, der stämmige Fährturm. Ganz in der Nähe liegt der Schweicher Yachthafen.
Der Schweicher Fährturm entstand 1794 als dreigeschossiger Zeltdachbau unter dem Kurfürsten Clemens Wenzeslaus. Durch ein Seil war der Schweicher Fährturm mit einem gegenüberliegenden verbunden. Die Spitze des massiven fünfeckigen Bruchsteinbaus ist moselaufwärts gerichtet. Sie diente in Zeiten, als die Mosel noch zufror, als Eisbrecher. Der alte Fährturm nahe eines Campingplatzes und des Yachthafens wird heute gastronomisch genutzt.
Schlendert man von dort aus in die Brückenstraße, fallen einem Bauten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert ins Auge, wie beispielsweise das Hisgenhaus, das ehemalige St. Maximiner Amtshaus mit seinem auffälligen Portal.
Parallel zur Brückenstraße verläuft die Stefan-Andres-Straße. Stefan Andres (1906-70) wurde zwar in Trittenheim geboren, verbrachte seine Kindheit aber in Schweich. Andres war in den 1950er Jahren einer der meistgelesenen deutschen Autoren. Seine Geschichte „Der Knabe im Brunnen“ erzählt von seiner Kindheit an der Mosel. Der Stefan-Andres-Brunnen steht an der namensgebenden Straße, Ecke Bernhard-Becker-Straße und zeigt in plastischen Formen einige Stationen aus dem Leben des Dichters.
Auf dem Weg zur ortsbildprägenden Kirche, fällt in der nahen Martinstraße das Keltergebäude des Winzervereins auf. Der neunachsige, eingeschossige Rotsandsteinquaderbau mit Krüppelwalmdach entstand um 1900. Die katholische Pfarrkirche St. Martin (1894-96) entstand an Stelle eines Vorgängerbaus und der klassizistische Westturm wurde in den Bau der dreischiffigen Stufenhalle im Stil der Neogotik integriert.
Auf dem Weg weiter in nördlicher Richtung gelangt man in die Richtstraße. Hier befindet sich die ehemalige Synagoge von Schweich. Der rechtwinklige Saalbau wurde mit heimischem Rotsandstein mit zahlreichen Rundbögen errichtet. In der Progromnacht wurde die Synagoge beschädigt. Sie diente während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsgefangenenlager. Nachdem die Stadt Schweich das Gebäude 1984 erwarb, ließ sie es 1987-89 renovieren und nun ist die Synagoge eine Kultur- und Tagungsstätte.
Östlich des Zentrums, in Richtung der Autobahn, liegt der auf den Resten einer römischen Villa erbaute Niederprümer Hof, dessen Geschichte mit der Reichsabtei Prüm eng verbunden ist. Der Niederprümer Hof ist ein barocker Winkelhof aus dem Jahr 1620, wobei eine Brandkatastrophe 1705 Schweich heimsuchte. Das Feuer fraß einige Gebäude, neben der Kirche auch die Hofanlage, die jedoch ein Jahr später wieder neu aufgebaut wurde. Die bedeutende Sehenswürdigkeit Schweichs wurde durch die Stadt 1983 renoviert und zu einem kulturellen Zentrum ausgebaut.
Im Schweicher Stadtteil Issel steht der Isseler Hof. Die ehemalige Hofanlage mit Kapelle entstand in den Jahren um 1700. Die Kapelle trägt das Datum 1719 und wurde 1824 zum Wohnhaus. Die katholische Filialkirche St. Georg ist ein barocker Saalbau aus dem Jahr 1757. Die Bebauung in der Isseler Denkmalzone besteht überwiegend aus spätbarocken Giebel- und Walmdachhäusern.
In Schweich mündet der Föhrenbach 11km hinter seiner Quelle bei Naurath in die Mosel. Folgt man dem Föhrenbachtal nach Norden, stößt man auf die Molitorsmühle. 1824 wurde die gut erhaltene Mühle von einem Rotgerber und einem Wappenschmied als Loh-, Öl- und Schleifmühle erbaut. Die Molitorsmühle wurde bis 1972 betrieben. Ihre Wasserturbine ist in einem betriebsfähigen Zustand. Die Molitorsmühle, eine der letzterhaltenen von sechs Mühlen Schleichs, ist eine Winkelhofanlage, dessen Mühlentrakt im 20. Jahrhundert aufgestockt wurde. Heute ist die in privaten Händen befindliche Mühle ein Museum.
Folgt man nun an der nördlichen Grenze Schweichs den Bahnschienen in Richtung Westen, kommt man am Bahnhof vorbei und bleibt auf der Bahnhofstraße. Von dort gelangt man zum Schweicher Heilbrunnen mit Marienkapelle am Ende einer Allee. Die Wegekapelle geht auf das Jahr 1833 zurück und der Stationenweg auf 1889. Der Heilige Born erlebte im späten Mittelalter den Zulauf von zahlreichen Pilgern, nachdem sich herum gesprochen hatte, dass Kranke von diesem Wasser geheilt worden waren.
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