Verlässt man Vallendar in Richtung Hillscheid erreicht man den Stadtteil Schönstatt, der am gleichnamigen Berg liegt. Schönstatt ist ein katholischer Wallfahrtsort, der aus der Pallotinerbewegung entstanden ist.
Schönstatt wurde erstmals 1143 als „eyne schöne stat“ erwähnt. Damals entstand dort ein Augustinerinnenkloster, von welchem heute nur noch wenige Bauwerke vorhanden sind. Dazu gehören einer der beiden romanischen Türme der Basilika „Unserer Lieben Frau“ sowie die dem Erzengel Michael geweihte und erstmals 1319 erwähnte ehemalige Michaelskapelle, die einst zum Friedhof des Klosters gehörte. 1636 im Dreißigjährigen Krieg wurde die Klosteranlage geplündert, größtenteils zerstört und von den Augustinerinnen aufgegeben.
1901 erwarben die Pallottiner das Anwesen und verlegten einen Teil ihrer Missionsschule von Koblenz-Ehrenbreitstein nach Schönstatt. Im Frühjahr 1911 entstand dort ein Studienheim, aus der später die heutige Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar wurde.
Von 1912-19 wirkte Pater Josef Kentenich als geistlicher Begleiter an einem Jungeninternat in Schönstatt. Er erkannte, dass die Kirche seiner Zeit aus unzähligen Traditionen bestand, jedoch im Leben und den Herzen der Menschen oft kaum mehr als eine lästige Pflicht war. Um wieder den christlichen Glauben mit der Lebensrealität der Menschen in Einklang zu bringen, schloss er interessierte junge Männer des Internats am 18. Oktober 1914 zu einer Gruppe zusammen, in der die Erneuerung des katholischen Glaubens – weniger von der theoretischen Seite, als viel mehr durch Beobachten des Lebens – thematisiert wurde.
Die so entstandene Schönstatt-Bewegung ist heute in über sechzig Ländern verbreitet. Schönstatt ist nach wie vor das spirituelle Zentrum. Weltweit gibt es über 190 Schönstattkapellchen, originalgetreue Nachbildungen des Urheiligtums in Schönstatt, der Kapelle, in der Pater Kentenich die Bewegung gründete. Die Gnadenkapelle war ursprünglich dem heiligen Erzengel Michael geweiht. Zum ersten Mal erwähnt wird sie im Jahr 1319. Zweimal geplündert und zerstört, wurde sie 1681 und dann 1812 als Friedhofskapelle neu aufgebaut.
Der entschiedene Nazi-Gegner Pater Kentenich, der von 1942 bis Kriegsende im KZ Dachau inhaftiert war, gelobte den Bau einer Anbetungskirche, wenn Gott auf die Fürbitte Marias Schönstatt vor der nationalsozialistischen Bedrohung schützen würde. In Schönstatt wurde während des gesamten Krieges kein Haus zerstört. Das führte 1960 zur Planung der Anbetungskirche, die Architekt Alexander Freiherr von Branca entwarf. Von Branca hat u.a. auch den U-Bahnhof Marienplatz und die Neue Pinakothek in München konstruiert. Am 9. Juni 1968 wurde die Anbetungskirche „Zur Heiligen Dreifaltigkeit“ eingeweiht.
Auf von Branca geht auch eine weitere architektonische Perle in Schönstatt zurück, das Pater-Kentenich-Haus. Es wurde 1985 anlässlich des 100. Geburtstags errichtet und beherbergt seitdem eine Ausstellung, die Leben und Wirken des Gründers der Schönstatt-Bewegung dokumentiert. Das Pater-Kentenich-Haus hat den Grundriss eines Kreuzes. Alljährlich kommen über 20.000 Besucher aus der ganzen Welt in die Ausstellung.
1999 wurden die Anlagen der Schönstattbewegung um eine große Pilgerkirche erweitert. Sie ist der dreimal wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt geweiht. Sie bietet Platz für 1.350 Pilger. Weitere Pilger können auf dem mehrere tausend Menschen fassenden Pilgerplatz untergebracht werden, der 2005 für das unmittelbar vor dem Weltjugendtag in Köln stattgefundene Internationale Jugendfestival eingerichtet worden ist.
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