Spitzbubenweg (Rund um Jüterbog)

Für große und kleine Spitzbuben und Spitzbübinnen ist diese gleichnamige Runde bei Jüterbog gedacht. Da schon damals solche Langfinger nicht in die Stadt durften, müssen sie auch heute noch vor der ehemaligen Mauer herumlungern und deren Verlauf folgen. Weil bekannt ist, dass sie neben den langen Fingern zudem oft eine nicht weniger kurze Nase hatten, markiert dieser Zinken den Verlauf des Weges. So kommen wir insgesamt auf etwa zwölf Kilometer.

Die Anreise in den Fläming darf ebenso weniger kriminell mit dem ÖPNV oder eigenen Pkw erfolgen – am Bahnhof Jüterbog sind sogar kostenlose Parkplätze vorhanden. Da darf es dann losgehen, obgleich es sich lohnt, sich vor dem Marsch mit genügend Verpflegung einzudecken. Denn für echte Spitzbuben gibt’s selbstverständlich kein Restaurant.

Dabei ist im Grünen zu picknicken bei den vor uns liegenden Aussichtspunkten gar keine wirkliche Strafe, eher ein Segen, wenn das Wetter mitspielt. Die kleinen Erhebungen bieten in diesem Fall außerdem einen guten Blick auf die Stadt, was allerdings an der flachen Landschaft liegt statt an mühevollen Aufstiegen.

Da wirkt das Leben eines Halunken gar nicht mehr schlimm, zumindest heutzutage und solange es bei dieser Kostprobe bleibt. Auf junge Anwärter dieser „Berufslaufbahn“ wartet gegen Ende sogar eine Erfrischung im Freibad. Andere schaffen es möglicherweise, sich zwischendurch doch vom Pfad zu stehlen, um die hiesigen Bauwerke nicht nur von außen zu betrachten.

Die einstige Befestigungsmauer ist nämlich längst der Zeit zum Opfer gefallen. Dafür fällt eine Reihe von Gebäuden mit langer Geschichte ins Auge. Kein Wunder, schließlich wurde Jüterbog selbst vermutlich bereits um das Jahr 1000 gegründet.

Zu diesen Bauten zählt unter anderem das Neumarkttor, welches noch von der einstigen Mauer zeugt. Auf die ehemalige Burg weist wenigstens bis heute ein umgebender Park aus dem 20. Jahrhundert hin. Zu solch moderneren Anlagen gehört ferner der Wasserturm, während das Liebfrauenkloster und Rathaus tatsächlich mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel haben.

Bildnachweis: Von Assenmacher [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons