Stadtrundgang durch Lutherstadt Wittenberg, die Wiege der Reformation


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Länge: 4.34km
Gehzeit: 01:01h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Schöne Städte sind immer eine Reise wert und das gilt natürlich besonders, wenn diese Städte auch noch reich an Geschichte und Kultur sind – so reich, dass die UNESCO vom Weltkulturerbe spricht. Und dafür ist Lutherstadt Wittenberg wohl ein beeindruckendes Beispiel.

Seine absolute Blüte hatte Wittenberg im 16. Jahrhundert, als die Stadt an der Elbe das deutsche Zentrum des Humanismus und der Mittelpunkt der Reformation war. Doch dank Weltkulturerbe-Status und den internationalen Feierlichkeiten zum 500jährigen Jubiläum der Reformation 2017 erstrahlt die Stadt auch heute noch in historischem Glanz.

Wir parken am Parkplatz Wallstraße (eine Anreise per Bahn ist aber genauso gut möglich, der Hauptbahnhof Lutherstadt Wittenberg ist nur rund 500 Meter weg. Wir gehen als erstes zur Luthereiche. Sie steht da, wo Martin Luther am 10. Dezember 1520 vor Wittenberger Studenten die päpstlichen „Canonischen Rechte“ und die Bannandrohungsbulle „Exsurge Domine“ verbrannte. Mit den Worten „Weil du den Heiligen des Herrn gelästert hast, so verzehre dich das ewige Feuer“ vollzog er auch äußerlich die Trennung von der römischen Kirche.

Wir folgen dem Stadtgraben bis zum Schwanenteich und halten uns dann links in die Töpferstraße. Die führt auf die Jüdenstraße, wo wir rechts abbiegen und zur Stadtkirche St. Marien kommen, wo Martin Luther predigte und wo die Heilige Messe zum ersten Mal in deutscher Sprache abgehalten wurde. In der Mutterkirche der Reformation steht der in Väter-Sohn-Ergänzung von Lucas Cranach junior und senior gemalte Reformationsaltar.

Jetzt stehen wir auf dem Marktplatz und vor dem Rathaus Lutherstadt Wittenberg, einem der bedeutendsten Bauwerke der Sächsischen Renaissance. Ebenfalls am Marktplatz steht das Technik- und Wissenschaftsmuseum Futurea.

Durch die Schlossstraße spazieren wir weiter auf die Schlosskirche zu und kommen dabei u.a. an den Cranach-Höfen vorbei. In der Schlosskirche schlug Martin Luther der Überlieferung nach seine 95 Thesen bezüglich der Kritik am Ablasshandel der katholischen Kirche an die Tür.

Schloss Wittenberg ist die ehemalige Residenz der sächsischen Kurfürsten. Es wurde ab 1489 vollständig neu errichtet und war bei seiner Fertigstellung 1525 eines der prächtigsten befestigten Schlösser der frühen Renaissance in Deutschland. Nach Bränden 1760 und 1814 und dem Bedeutungsverlust der Stadt Wittenberg durch den Schmalkaldischen Krieg und den Wiener Kongress ist vom einstigen Glanz des Bauwerks allerdings nur wenig erhalten geblieben.

Wir kommen nun durch den Luthergarten, der seit 2009 angelegt wird. Der Martin Luther zugeschriebene Satz „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen“ war Ursprung des Projektes. Kirchen aus aller Welt sind eingeladen, im Luthergarten einen Baum zu pflanzen und gleichzeitig einen Baum im Gebiet ihrer Heimatkirche zu pflanzen.

Wir gehen nun durch die Wallstraße und biegen Am Stadtgraben links ab und kommen so auf die Collegienstraße. Hier passieren wir das Melanchtonhaus, eines der schönsten Bürgerhäuser der Stadt. Das Renaissancebauwerk mit seinen spätgotisch gefassten Fenstern und dem rundbogigen gestaffelten Giebel beherbergt das möblierte Studier- und Sterbezimmer Philipp Melanchthons, neben Luther eine der treibenden Kräfte der Reformation. Das Melanchtonhaus ist neben der Stadtkirche, der Schlosskirche und dem Lutherhaus Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Tja, und das Lutherhaus zusammen mit dem Augusteum sind nun der Abschluss unserer Runde. Das Augusteum entstand als Erweiterungsbau der Universität Wittenberg Leucorea. Vom Eingangsportal des Augusteums gelangt man in den Innenhof, wo sich früher der botanische Garten der Universität befand, und erblickt das ehemalige Wohnhaus Martin Luthers. Heute befinden sich in dem Gebäude das reformationsgeschichtliche Museum und seine umfangreichen Sammlungen von Bildern, Schriften und Exponaten der Reformationszeit.

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