Neustadt an der Orla ist eine kleine Stadt im Osten von Thüringen, die indes über eine große Zahl historischer Bauwerke verfügt. Sei es die Altstadt insgesamt, die Klosterkirche oder das Lutherhaus aus dem 15. Jahrhundert. Wanderpotential gibt es hier ebenfalls, denn nördlich des besiedelten Gebiets erstreckt sich eine Naturlandschaft mit Ruhe, Aussichtspunkten und einem Lernpfad.
Auf einer Rundwanderung von zwölf Kilometern wollen wir die Highlights der Region kennenlernen. Dazu geht es am Bahnhof Neustadt (Orla) los und auf ins Zentrum, vorbei am Volkshauspark und an der Klosterkirche. In der Altstadt werden bereits das Lutherhaus und Museum für Stadtgeschichte gekreuzt, für eine ausgiebige Besichtigung ist allerdings später noch Zeit.
Im Nordwesten verlassen wir die Kleinstadt und überqueren die Orla Richtung Börthen. Hinter dem Ortsteil verläuft die Route geradeaus auf dem Sandweg weiter, durch eine Feld- und Wiesenkulisse. Schließlich breitet sich dichter Wald aus. Jetzt gilt es, nordöstlich weiterzulaufen: erst am Rand, dann über die Rodaer Straße mitten ins Baumgeflecht hinein. Ziel ist der westliche Kesselberg mit dem Bismarckturm. Es geht somit bergauf.
Etwa auf der Hälfte der Strecke liegend, ist der Ausblick vom Bismarckturm verdient, präsentiert das Umland und zeigt den bisher zurückgelegten Weg. Eine Wasseransammlung auf dem Kesselberg lädt zugleich mit Picknickplätzen zur Rast im Schoß der Natur. Nach der Rekreation folgt anschauliche Wissensvermittlung. Wir nutzen den Lehrpfad, um südlich zurück zum Startpunkt kommen.
Der Rückweg ist mit Teichen gepflastert, die sich teilweise wie an einer Perlenschnur durch diesen Abschnitt ziehen. Vereinzelte Gruppen und Ringe aus Bäumen umgeben sie. Nichtsdestotrotz taucht bald Neustadt wieder auf, ein letztes Mal queren wir die Orla. An die Naturlehrstunde kann nun ein kulturhistorischer Spaziergang anschließen, der mit einem Mahl der Wahl im Restaurant abschließt.
Eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit sind zum Beispiel die Fleischbänke aus dem 15. Jahrhundert. Als Verkaufstische regulierten sie den Fleischverkauf im Freien. Obwohl sie in ganz Europa verbreitet waren, befinden sich heute hier die einzigen erhaltenen Exemplare.
Bildnachweis: Von Aschroet [CC0] via Wikimedia Commons