Stralsund: Rundgang durch die Altstadt


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Länge: 4.6km
Gehzeit: 01:03h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

1234 bekam Stralsund Stadtrechte. Die Stadt am Meer, genauer am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee zwischen Festland und der Insel Rügen, ist Gründungsmitglied der Hanse und heißt seit 1990 offiziell Hansestadt Stralsund. Hier ist die Gorch Fock (I) in ihren Heimathafen zurückgekehrt und seit 2002 gehört Stralsund zum UNESCO Weltkulturerbe der „Historischen Altstädte Stralsund und Wismar“.

Zudem ist Stralsund mit seinen über 20 bedeutenden Bauwerken der Backsteingotik Teil der Europäischen Route der Backsteingotik. Wir werden einiges zu sehen bekommen, auf der Altstadtinsel, kann man fast so sagen, denn neben dem Strelasund ist die Stadt von den Gewässern der Frankenteiche umgeben, nebst Knieperteich und Moorteich im Stadtwald.

Start ist der Hauptbahnhof Stralsund und wir nehmen den Bananenweg durchs Grüne, links neben uns ist der Tribseer Damm. Wir streben gleich zur mächtig wirkenden St. Marien Kirche, der ersten der drei größeren Hauptkirchen Stralsunds. Die St. Marienkirche wurde 1298 gebaut und 1382 fast vollständig neu errichtet. Vom imposanten 104m hohen Turm genießt sich die Aussicht über die Altstadt und die Insel Rügen. Im Inneren fasziniert der spätgotische Marienkrönungsaltar, der um 1440 von einem unbekannten Meister geschnitzt wurde. Ein weiteres Augenmerk fällt auf die Stellwagen-Orgel aus dem 17. Jahrhundert.

Am Neuen Markt vorbei kommen wir durch die Mönchgasse und dort zum kleinen Museumshaus, das Einblicke in die frühere Bau- und Wohnkultur zulässt. Dann kommen wir zum großen Deutschen Meeresmuseum mit maritimer und meereskundlicher Ausstellung. Die Stiftung, zu der drei weitere Museen zählen (Ozeaneum auf der Hafeninsel vor Stralsund, Nautileum auf der Insel Dänholm, Natureum Darßer Ort) ist in der Halle der einstigen frühgotischen Katharinenkirche aus Backstein.

Durch die Böttcherstraße geht’s zur Kulturkirche St. Jakobi. Mit der Ersterwähnung 1303 ist sie jünger als die anderen Backsteingotik-Sakralbauten. Die dreischiffige Pfeilerbasilika hat einen interessanten Turm mit vier Ecktürmchen. Die Kirche hat schwere Zeiten hinter sich, erlitt Zerstörung, wurde Opfer von Witterung und Diebesgesindel, war zur DDR-Zeit Archiv, später Lager und Garage einer Baufirma. Stück für Stück wird sie denkmalgerecht saniert und dient kulturellen Veranstaltungen.

Die Altstadttour führt uns über den Heilgeistkanal zum Hafen mit der Gorch Fock (I) und dem Ozeaneum Stralsund. Hier kann man sich entweder am Wissen laben oder an den Fischbrötchen – oder beides. Eine Brücke führt über den Fährkanal in die Fährstraße und in den Hotspot der Backsteingotik zum Alten Markt. Hier steht einträchtig nebeneinander das Wahrzeichen und Ensemble aus Altem Rathaus und der schmucken Kirche St. Nikolai.

Die St. Nikolai Kirche ist die älteste Kirche von Stralsund und wurde 1276 erstmals genannt. Ihre Doppelturmfassade ist sehr eindrücklich, ein Turm trägt statt einer Spitze ein Pyramidendach. Wer sich für Kirchenbauten und die Geschichte interessiert, sollte sich ein wenig einlesen, denn es gibt hier unheimlich viel zu erkunden und zu staunen, beispielsweise über die Altäre, von der die Kirche einst 56 hatte, Familien und Zünfte hatten nämlich eigene.

Das benachbarte Alte Rathaus mit Wurzeln im 13. Jahrhundert ist ebenso ein sehenswertes Backsteingotik-Meisterwerk, mit Wappen (Lüneburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald) in der 1370 gestalteten Schmuckwand. Die sechsschiffige gewölbte Kellerhalle diente vermutlich den Tuchmachern. Verkaufsstände waren im Erdgeschoss, im Löwenschen Saal wurden Entscheidungen getroffen. Der Rat tagt immernoch hier. Nahebei sind die Touristik-Info und eine Welterbe-Ausstellung.

Wir bummeln durch die Ossenreyerstraße, biegen in die Heilgeiststraße und kommen durch das Kütertor. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt durch ein Pfahlwerk geschützt. Im 14. ersetzte dann Stein um Stein die Schutzmauern. Von einst 10 Toren sind zwei erhalten, darunter das Kütertor. Über den Küterdamm und die Weißen Brücken geht’s über den Knieperteich zum Bahnhof.

Bildnachweis: Von Nadia Nadienka [CC BY-SA] via Wikimedia Commons

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