Streuobstwanderweg Sigmarszell

Eine Änderung der Produktionsbedingungen und -verhältnisse in der Landwirtschaft hat dazu geführt, dass einige Landschaftstypen in Vergessenheit geraten. Dazu zählen unter anderem Streuobstwiesen, deren Bedeutung für die Biodiversität allerdings langsam zu einem Umdenken anregt. Sieben verschiedene Wanderrouten sind zu diesem Zweck im grünen Allgäu angelegt worden, unweit des Bodensees. Sie geben, wie auch der folgende Wanderpfad, einen Einblick in diesen Lebensraum tausender unterschiedlicher Arten.

Wir starten am Parkplatz der Waldschenke bei Hörbranz zu rund achteinhalb Kilometern ohne große Aufstiege. Wir bewegen uns durch das Leiblachtal, dessen Besonderheiten im Zusammenhang mit Obstbaumflächen mehrere Infotafeln erläutern. Im Fokus steht zum Beispiel ein Schädlingsbefall, der in der Rodung vieler Obstbaumflächen resultierte. Außerdem werden Vogelarten präsentiert, die in den Arealen brüten und sie als Nahrungsquelle nutzen.

Über Wiesen, die zu beiden Seiten von Waldstücken begrenzt werden, geht es zunächst in den Norden, bevor wir direkt nach links in das Dickicht laufen. Kurz stört die nötige Querung der A96 das lauschige Ambiente und bald erreichen Wanderer die Gemeinde Bösenreutin. Damit niemand vom Pfad abkommt, ist er durchgehend markiert.

Nach einem Stopp bei der hübschen St.-Nikolaus-Kirche mit Spitzturm und weißer Fassade, wandern wir nordwestlich nochmal über die A96. In Witzigmänn und Egghalden lassen sich wiederum kleine Kapellen betrachten; ein Abstecher lohnt zur Bio-Brennerei, um sich mit hochprozentigen Mitbringseln einzudecken.

Nach eine Kurve Richtung Süden verläuft die Tour durchs malerische Leiblachtal, nahe am namensgebenden Fluss zur Linken. Wiesen mit und ohne Streuobst, Wäldchen, Berge sowie Ortschaften erfüllen das Bild. Ferienwohnungen geben Besuchern die Möglichkeiten, gleich länger zu bleiben. Wer dagegen nur zwischendurch Hunger bekommt, kann die Leiblach überqueren und zum Gasthaus Bad Diezlings spazieren. Sättigende regionale Gerichte stehen dort auf der Speisekarte.

Bis der Ausgangspunkt wieder erreicht ist, locken eine Reihe von Plätzen zum Verweilen und Innehalten. Schließlich lädt die Waldschenke vorrangig mit mexikanischen Speisen zu einer Stärkung. Einmal vor Ort, bietet sich indes ebenso noch ein Ausflug zum nahegelegenen Bodensee an.

Bildnachweis: Von Flodur63 [CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0] via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sigmarszell_-_Heimholz_n%C3%B6_-_Pf%C3%A4nder,_Bodensee.jpg