Zwischen Nistertal, Enspel und Stockum-Püschen liegt der Stöffelpark, ein Industrie-Erlebnispark mit einer bedeutenden Fossillagerstätte und einem einmaligen Industrieensemble. Der Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel wurde 2006 eröffnet, nachdem auf dem mit 140ha größten zusammenhängenden Basaltabbaugebiet im Westerwald hundert Jahre Bergbau betrieben worden ist.
Die noch fast vollständig erhaltenen Werksanlagen der Betreiberfirma (Cronenberger Steinindustrie) sind ein in Deutschland einzigartiges Zeugnis der Industriegeschichte: Maschinenpark, Werkzeuge und Betriebsgebäude sind noch original erhalten. Die bis in die 1930er-Jahre errichteten und bis zum Jahr 2001 genutzten Anlagen sind heute das repräsentative Beispiel der Basalt verarbeitenden Steinindustrie im Westerwald. Die Abbaumenge betrug im letzten Betriebsjahr stolze 340.800 Tonnen.
Einzigartig ist aber vor allem die Verbindung von jüngerer Industriegeschichte mit der Erdgeschichte des Tertiär. Vor rund 26 Mio. Jahren hat sich hier ein kleiner See befunden, Lebensraum für Krokodile, Fliegen, Bienen, Salamander und mäuseähnliche Säuger mit vorstehenden Zähnen und Gleithäuten zwischen den Gliedern. Ein Vulkanausbruch schloss diese Lebenswelt unter Lava ein.
Zeitblende, 1992: Eine Schieferplatte wird im Steinbruch gefunden mit einem nicht identifizierten Fossil. Die Platte wandert in einen Eimer und dann in die Keller des rheinlandpfälzischen Landesamtes für Denkmalpflege. Als dann zwei Jahre später die Platte zur Routineuntersuchung kam, staunten die Forscher nicht schlecht: Man erkannte einen Säuger mit Skelett, Haaren und Zähnen. Die Zähne glichen jenen, die Jahre zuvor im französischen Quercyi gefunden wurden. Man wusste also, es gibt einen solchen Nager, und nun endlich hatte man am Stöffel die dazugehörige Maus entdeckt, die noch dazu ein Fluggleiter gewesen zu sein scheint.
Die auf den Namen Eomis quercyi getaufte Flugmaus lebte über einen Zeitraum von 40 Millionen Jahren in nordamerikanischen, europäischen und asiatischen Subtropen und Tropen. Und weil der lateinische Namen nur was für Studierte ist, heißt dieser Westerwälder Sensationsfund jetzt liebevoll die Stöffelmaus. Sie hat es sogar ins renommierte Nature-Magazine geschafft – das hat vor ihr wahrscheinlich kein Westerwälder fertiggebracht!
Die beiden Attraktionen werden eingefasst in ein abwechslungsreiches Erlebnisangebot im Stöffelpark. Mit wechselnden Ausstellungen, Lernstationen, Führungen und aktiven Erlebnisbereichen wird so etwas für alle Zielgruppen geboten. Eine kleine Freiluftbühne mit Sitzstufen aus Basaltsteinen steht unter anderem für Einführungen und Vorträge zur Verfügung.
Vom 2005 eingerichteten Aussichtsturm bei Stockum-Püschen mit einer Höhe von 17m und integrierter Wetterwarte hat man einen umfassenden Überblick über das Gelände. Am 28m hohen Brechergebäude im Erlebnispark wird darüber hinaus ein Klettersteig geplant, der zum spektakulärsten und größten seiner Art nördlich der Alpen und spannendes Ziel für Freeclimber werden kann.
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