Die Strecke von Nord nach Süd, von Dortmund nach Alt Wetter, ist etwas für Liebhaber des Ruhrgebiets mit Ausdauer und Neugier. Hier ist alles dabei: Stadt mit Baudenkmälern und Bausünden, Wald mit Höhen und Naturschutz, Wasserwirtschaft mit Hengsteysee, Ruhr und Harkortsee, Bergbauspuren allerorten. Zurück kann man mit dem Zug fahren.
Dortmund ist mit fast 588.000 Einwohnern übrigens die neuntgrößte Stadt Deutschlands. Wir sind am Nordrand der Innenstadt mit Start am Hauptbahnhof von Dortmund und richten uns gen Süden. Für Fans: Rechts des Wegs ist das Deutsche Fußballmuseum am Königswall.
Wir gehen zur Petrikirche (14. Jahrhundert), einem Beispiel hochgotischer Hallenkirchen in Westfalen, mit kräftigem Turm. Man sollte reingehen, um das „Goldene Wunder von Westfalen“ zu beäugen, ein Antwerpener Retabel aus dem Jahr 1521. Sehr beeindruckend sind Größe und Details!
Wir kommen in die Mitte mit Einkaufsstraße Westenhellweg auf den Hansaplatz mit der Propsteikirche St. Johannes Baptist, die auf die Gründung des Dominikanerordens in Dortmund zurückgeht. Es erwartet der Stadtgarten, in der Prinzenstraße ist das Rathaus, dahinter ist der Friedensplatz. Zu unserer Rechten sind der Platz der Alten Synagoge, Theater und Schauspielhaus.
Mit dem Lauf der Hohe Straße geht’s weiter, mit Abstecher ins Kreuzviertel, das durch seinen hohen Anteil von Gründerzeitbauten und lebendiges Kulturleben positiv auffällt. Die Tour führt zu den Westfalenhallen, insgesamt sind es 9 Messehallen, die erste wurde 1925 gebaut.
Über die Emscher sind wir im bewaldeten Naturschutzgebiet Bolmke, streifen Brünninghausen und kommen in den Botanischen Garten Rombergpark, mit Teich, Moor- und Heideausschnitt, Umweltbildung und Naherholung. Eine schöne Oase! Kurz drauf streifen wir den Zoo Dortmund.
Nächste Grünoase ist der Stadtforst Bittermark, durch den der Bittermarksbach mäandert. Wir biegen in den Theodor-Freywald-Weg, nachdem wir rund 9,7km Wanderung gemacht haben. Höhe gewinnend geht’s weiter, unter der A45 durch, ins Rombergholz. Der Stadtwald Bittermark liegt am Nordhang des Ardeygebirges und ist der größte zusammenhängende Wald im Dortmunder Stadtgebiet. Man könnte einen Abstecher zum bekannten Mahnmal machen, dass an die hier rund 300 Ermordeten zu Ostern 1945 erinnert, kurz vor der Ankunft der Amerikaner.
Auf der Höhe im Rombergholz geht’s am Rand von Ahlenberg ins Naturschutzgebiet Wannebachtal/Fürstenbergholz in der Gemarkung Syburg. Das Gebiet teilt sich ins Fürstenbergholz mit Wald und kleinem Moor sowie dem Wannebachtal mit Feuchtwiesen.
Wir wandern abwärts, westlich vom Klusenberg, kommen an den Hengsteysee (1929) mit Blick auf den Mäuseturm, Rest eines Brückenkopfes, gegenüber dem Adelssitz Niedernhof, genannt Seeschlösschen.
Gut 10km haben wir ab nun Wasserbegleitung mit Stausee, Herdecke, Ruhr, sehen das Cuno Kraftwerk mit 240m langem Schornstein, wandern entlang dem Harkortsee (1931) zwischen Hagen, Herdecke und Wetter.
Dann sehen wir die Burg Wetter aus dem 13. Jahrhundert aus den Bäumen am Ufer ragen. In Alt-Wetter gibt es einige wunderschöne Baudenkmäler mit Villen, Rathaus (1909) im Stil der deutschen Renaissance und neugotischer Lutherkirche beispielsweise. Auch das Empfangsgebäude des Bahnhofs (1905) ist ein geschütztes Denkmal und könnte in einem Film mitspielen.
Bildnachweis: Von TijsB [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons
Diese Streckenwanderung des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) beginnt am Bahnhof Dortmund Tierpark, der von der Volmetal-Bahn von Dortmund Hauptbahnhof...
An der St. Reinoldi Kirche im Herzen Dortmunds beginnt diese Tageswanderung auf dem Westfälischen Jakobsweg. Die St. Reinoldi Kirche entstand in...
Der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) hat eine interessante Stadtwanderung in Dortmund ausgeschildert, die am Bahnhof Dortmund-Tierpark im Stadtteil...