Tour zum Ales stenar - dem schwedischen Stonehenge!

Das Fischerdorf Kåseberga in Skåne Län liegt rund 18km südöstlich von Ystad, in dessen Gemeindegebiet es gehört. Das Ales stenar ist die größte erhaltene Schiffssetzung Schwedens. Darunter versteht man aufgestellte Steine in Form eines Schiffsrumpfs. Mit Bautasteinen wird ein Schiff dargestellt, das die Toten ins Totenreich bringt. Dieser Grabkult findet sich vorwiegend im Ostseeraum. Die Steine von Ale wurden vermutlich um 600 aufgestellt.

Kåseberga hat eine rund 20m hohe Steilküste und einen kleinen Hafen. Wir starten die kleine Runde vom Parkplatz am Ales väg, wo sich auch eine Info findet. Die Südküste ist Teil des Naturschutzgebiets Hammars backar-Kåsebergaåsen, zu dem die Klippen zählen.

Wir schlendern durch das Fischerdorf Kåseberga entlang dem Kosakstigen zum Fischerhafen, der in seiner zu sehenden Form 1881 angelegt wurde. Kurz drauf öffnet sich der kleine Rundweg, wir halten uns rechts und wandern oberhalb der Steilküste zum Grabeskult Ales stenar.

Mit 67m Länge und 19m Breite ist Ales stena eine der größten erhaltenen Schiffssetzungen in Skandinavien. 59 Steine erheben sich hier in Form eines Schiffsrumpfs. An Bug und Heck sind die größeren Steine aufgestellt, an den Flanken sind die etwas kleineren Findlinge. Rund 3m messen die Stevensteine. Die meisten Sandsteine stammen aus der unmittelbaren Umgebung, einige sind im rund 20km entfernten Simrisham gebrochen worden.

Die Anlage wurde nicht so entdeckt wie wir sie heute sehen. Einst standen nur 16 der 59 Steine aufrecht. Man bezeichnet Ales stenar auch gern schon mal als das schwedische Stonehenge. Damit läge man aber wohl falsch bezüglich des Hintergrunds. Die Theorie, dass es sich bei Ales stenar um einen Sonnenkalender handeln könnte, wie es bei Stonehenge wohl eher der Fall sein könnte, wird hier mehrheitlich abgelehnt.

Wie auch immer: Es ist beeindruckend vom Hügel aus über die Anlage und das Meer zu schauen. In der Hauptsaison sollte man das am besten in der Früh oder in der Dämmerung tun, sonst ist zu viel Betrieb. Steil geht’s hinab an die Küste, deren Linie wir dann folgen und wieder am Fischerhafen ankommen.

Bildnachweis: Von Kristianwhedberg [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons