Wir wandern durch das Sava-Tal auf der Route der Trappisten. Man folgt den Wegen der Mönche zwischen Urbi et Orbi, zwischen Kirchen und Arbeit, die unter anderem aus Weinanbau bestand. Wir genießen Natur und Kultur im unteren Sava-Tal, bei Brestanica. Das liegt nordwestlich von Krško. Die Sava (auch Save) ist mit ihren 945km Länge der größte Fluss Sloweniens und Kroatiens und fließt bei Belgrad in die Donau.
Unsere historischen Sehenswürdigkeiten zu Beginn und am Ende der Wanderung bei Brestanica sind das Schloss Rajhenburg (Reichenburg) und die Kirche St. Peter und Paul, deren Sakralbau geht auf das 14. Jahrhundert zurück mit späteren Aus- und Umbauten. Los geht’s an der Straße 422, bei der Brücke, die über den Lokovški potok führt. Wir wandern in Richtung Sava und dem Bauwerk Spodnji Grad mit Türmen. Das burgige Ensemble am Flusslauf liegt unterhalb des Schlosses.
Wir wandern entlang der Sava in Richtung Sotelsko, zwischen Fluss und Bahn. Dabei kommen wir an einem Wehr vorbei und biegen kurz drauf links ein, halten und nach der Bahn erneut links, wandern leicht ansteigend und biegen dann in einer kleinen Siedlung nach rechts auf den Trappistenpfad. Der einstige Weg der Trappistenmönche führt nach Sremič. Der Weg wurde auch für den Weintransport vom Weingut Sremič genutzt. Wir wandern durch Wald und dann auch durch Weinberge in Serpentinen. Den höchsten Punkt bei rund 480m haben wir nach rund 6km.
Durch abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Wein und Wiesen kommen wir durch einen Weiler mit der Kirche Sv. Mohor (14. Jh.). Auch von hier hat man einen schönen Blick ins Sava-Tal. Vor der Kirche biegen wir nach rechts in den Weg und wandern durch den Wald in nördliche Richtung nach Brestanica hinunter. Dort treffen wir auf einen Bachlauf, queren ihn und wandern zur Kirche St. Maria von Lourdes, die 1914 als Basilika im Stil der Neoromanik errichtet wurde. Mit ihren Doppeltürmen ist sie die Hauptkirche. Auch innen ist sie reichhaltig ausgeschmückt.
Es geht die Stufen zur Hauptstraße runter, die wird bei der Tankstelle gequert. Bei einer Herberge erfahren wir per Infotafel etwas über die Kirche St. Sebastian und sehen historische Bilder von Brestanica. Wir folgen dem Hinweis Grad Rajhenburg und kommen auch durch Obstbau. Durch den Landbau mit einem größeren Hofareal wandern wir dem Trappistenkloster zu, dem Schloss Rajhenburg. Dabei kommen wir am Friedhof der Mönche vorbei.
Die Geschichte von Schloss Rajhenburg (Grad Rajhenburg) geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Es finden sich romanische Elemente, aber das meiste der Anlage stammt aus der Zeit um 1600. Die Trappisten besaßen das Schloss von 1881 bis 1941. Danach brachten die Deutschen dort Deportierte hin, von 1947 bis 1966 war die verstaatlichte Burg ein Gefängnis. Das Schloss beheimatet Gastronomie und ein Museum mit Shop. Es finden sich auch einige Infos, die über das Wirken der Trappisten berichten. Von deren Geschichte inspiriert gibt es sogar Schokoladiges. Der Ausgangsort ist nicht mehr weit. Wir genießen noch eine Weile die Aussicht.
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