Wir erkunden heute den bewaldeten Nordzipfel Ölands und treffen dort auf die Naturschutzgebiete Bödakustens östra und Trollskogen mit verwunschen wirkenden Bäumen. Öland ist eine Ostseeinsel, die von Kalmar aus via Ölandbrücke über den Kalmarsund erreicht werden kann. Die Insel ist Südschweden vorgelagert und beeindruckt durch seine zahlreichen Naturräume. Ein bekannter ist die steppenartige Karstlandschaft im Süden: Stora Alvaret.
Doch heute wandern wir im Schatten sehr interessanter Bäume. Nicht umsonst heißt Trollskogen Zauberwald. Der Trollskogen ist gut erschlossen, bietet auch Routen für Rollstühle oder Kinderwagen. Will man den Norden Ölands erkunden, kann man nach Byxelkrog eine Fähre ab Oskarshamn nehmen. Östlich von Öland übers Wasser geschaut ist Gotland. Öland ist übrigens 137km lang und hat eine maximale Breite von 16km. Wir sind von Byxelkrog gen Osten gefahren, in Richtung Inges und beim Wanderparkplatz Fagerrör. Zwischen dort und Tollskogen fährt ein Museumsbähnchen auf Schmalspur.
Wir wandern entlang der steinigen Küste, haben Meer zur einen und Wald zur anderen Seite, im Naturreservat Bödakustens östra. Es zählt zum Ökopark Böda, umfasst den nördlichen Teil der Bödabucht, mit Sandstrand und auch Steinen. Sand und Schotter bilden die Grundlage des Waldes, worin auch schon einige bizarr schief stehende Kiefern zu sehen sind, die sich vom Wind verbogen haben. Im Wald sehen wir auch einige recht stattlich alte Eichen. Auch darf Totholz liegenbleiben.
Immer weiter wandern wir gen Norden und kommen von einem Reservat ins andere, dem vom Zauberwald Trollskogen, dessen Boden auch teils von Flechten und Moosen bedeckt ist und Efeu rankt. Dort trifft man nicht nur auf fantastisch anmutende Baumgestalten, sondern auch auf Reste der Vorfahren, wie der Jaktmuren aus dem 16. Jahrhundert. Es wird davon ausgegangen, dass die Jagdmauer bei Treibjagten des Königs eine Rolle gespielt hat. Im Inneren des Waldes stehen teils 200 Jahre alte Kiefern. Wir kommen wieder an den Strand und Wrackteile des Schoners Swiks, der strandete Weihnachten 1926 während eines Sturms.
Weitere Spuren der Vergangenheit sind prähistorische Grabhügel und Steingräber. Nach rund 11km unserer Wanderrunde kommen wir zum Naturum Trollskogen, wo die bezaubernde Natur und die Besonderheiten dieses Waldes erläutert werden. Weidende Rinder sind im Gebiet auch anzutreffen. Wir wandern gen Süden und tippen Grankulla an, nicht Futon-Schwedenmöbel, sondern ein kleines Dörfchen mit Schwedenhäusern und Bauernhöfen, kommen durch Wald und das Örtchen Inges zum Ausgangsort.
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