Im Norden Deutschlands spricht man noch ein wenig Plattdeutsch und da heißt „Padd“ nichts anderes als Pfad. „Twuster“ ist dagegen der Name einer kleinen Stadt, die auf Hochdeutsch Twistringen heißt. Damit sind schon genug Informationen vorhanden, um sich zu erschließen, wo der heute von uns gewählte „Twuster Padd“ hinführt. Auf seinen insgesamt circa acht Kilometern verbleibt er allerdings nicht allein in der Zivilisation, sondern zeigt uns auch die umgebende Naturkulisse.
So gibt’s weitaus mehr Abwechslung, als die Länge vermuten ließe, und der Startpunkt ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Bus und Bahn steuern die Stadt an, während die Anreise mit dem Pkw stets eine alternative Option ist. Wir bewegen uns vom Centralplatz zunächst in Richtung Westen.
Der Pfad gehört nämlich zu einer Reihe von Routen durch die Wilde Geest und ist dementsprechend mit einer roten Markierung versehen. Auf diese Weise können wir uns, statt auf die Orientierung, auf die hiesigen Sehenswürdigkeiten konzentrieren.
Als Erstes ins Auge fällt die imposante St. Anna Kirche mit ihrem hohen Turm aus Backsteinen. Die bilden gleichsam die restliche Fassade des Bauwerks und verleihen ihm seine charakteristische rote Farbe. Errichtet wurde sie im 19. Jahrhundert.
Noch im bewohnten Gebiet durchqueren wir den sogenannten Hochzeitswald, wobei es sich in Wirklichkeit um einen Park handelt, indem Paare zu ihrer Vermählung Bäume pflanzen. Lauschig ist’s hier trotzdem und dasselbe lässt sich über die sich anschließende Obere Delme mit Reisegarten sagen.
Richtig „wild“ wird’s dann auf dem Beerenlehrpfad, der sich nördlich der Stadt erstreckt. Nicht nur interaktives Lernen steht dabei auf dem Plan, sondern auf dem Rastplatz dürfen Wanderer außerdem eine Picknickpause einlegen. Eine urigere Speiseoption ist derweil die Gaststätte Meyer Dammann.
Nun setzt sich die Strecke unter anderem über den jüdischen Friedhof und vorbei an einer Streuobstwiese fort. Schließlich landen Ausflügler erneut im Zentrum von Twuster bzw. Twistringen und lassen die Tour am besten nach Belieben ausklingen – zum Beispiel bei einem kühlen Bier.
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