Über die Kuhgehrenspitze zur Kanzelwand (Kleinwalsertal)

Es wird wundervoll aussichtsreich auf dieser Streckenwanderung im Kleinwalsertal, die uns von rund 1.100m bis auf ca. 1.938m bringt. Wir starten im Wintersportort Hirschegg, der sich auch die Heimat des Hohen Ifen (2.230m) nennt und gelangen über die Kuhgehrenspitze (1.910m) zur Kanzelwand und der dortigen Bergstation. Hier führt eine Bahn, nicht ganz preiswert, hinab nach Riezlern, einem weiteren Ort im Kleinwalsertal.

Wir beginnen in der Walserstraße in Hirschegg beim Walserhaus. Das bietet Einblick in die eindrucksvolle Landschaft. Das Wort Einblick ist ganz treffend aufgrund des Glas-Eingangs. Natur, Kultur und Geologie präsentiert die Bergschau. Auch der Skigeschichte wird eine Ausstellung gewidmet. Das Walserhaus fungiert als zentrales Veranstaltungszentrum im Kleinwalsertal.

Gleich gegenüber ist das schmucke Kirchlein St. Anna, deren Geschichte im 16. Jahrhundert beginnt, wobei sie mehrfach erweitert wurde. Recht schmuck ist sie auch im Inneren. Wir wandern durch den Ortsteil Dürenboden, biegen nach links in die Straße Nebenwasser und queren die Breitach. Mit Wiesen, von einigen Bächlein durchzogen, mäandern wir uns sachte aufwärts zur Brand Alpe.

Alsbald wird es steiler und wir genießen die wunderbare Landschaft mit Wiesen und Wäldchen, mit Bergflora und -fauna, während wir auf einem Bergpfad zum Kuhgehren aufsteigen. Dabei kommen wir über die Äußere Kuhgehrenalpe (ca. 1.625m) zur Inneren Kuhgehrenalpe auf rund 1.675m. Die dortige Gastronomie wird von einer Materialseilbahn bedient.

Die Alpe Kuhgehren im Wildental besteht seit gut 200 Jahren und wird seit 50 Jahren im Alpsommer bewirtschaftet. Die heroben lebenden Alpschweine liefern das Fleisch für die Brotzeiten, die Kühe sorgen für frische Milch, Butter und Joghurt und der Kuchen wird frisch gebacken. Die Aussicht ins Kleinwalsertal und auf die umliegenden Höhen ist fantastisch.

Nach einer leckeren Rast geht’s weiter aufwärts zum Kuhgehrensattel (1.862m). Von dort wandern wir zur Kuhgehrenspitze (1.910m), die wir nach ca. 350m erreichen, um die Allgäuer Bergwelt von hier aus zu genießen. Die 350m gehen wir dann wieder zurück und halten uns links. Es geht nun sogar leicht bergab durch die Wiesenlandschaft und dann hinauf zur Kanzelwandbahn mit Panoramarestaurant an der Bergstation, die tiefer liegt als der Gipfel der Kanzelwand. Die Aussicht ist herrlich!

Die Kanzelwand erhebt sich 2.059m auf der Grenze zwischen Österreich und Deutschland, wo sie auf der bayerischen Seite Warmatsgundkopf genannt wird. Man ist hier im Zweiländer-Skigebiet Fellhorn-Kanzelwand. Die Kanzelwandbahn wurde 1954 als Luftseilbahn erbaut. Acht Minuten dauert die Gondel-Fahrt. An der Kanzelwand entspringt das Burmiwasser und man hat einen Erlebnisweg für Kinder angelegt.

Bildnachweis: Von Kauk0r [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons