Von einer echten Wanderung kann man bei dieser Tour zwar kaum sprechen – erreicht sie doch nicht mehr als circa dreieinhalb Kilometer und lässt mit ihrer Lage im hohen Norden zugleich Höhenmeter vermissen. Trotzdem lohnt es sich, eine Menge Zeit mitzubringen, um dem touristischen Trubel auf Sylt zu entfliehen und die natürlichen Ecken der nördlichsten deutschen Insel zu entdecken. Das Morsum-Kliff steht als lebensreicher Raum unter Schutz, lädt auf ein Kennenlernen und zum Abschalten ein.
Da heißt es, raus aus dem Getümmel und auf in eine gleichsam belebte, aber weniger auffällige Welt. Damit uns deren Einwohner ins Auge fallen, sollten wir selbige auch offenhalten und langsam voranschreiten. Wem der Weg trotzdem zu kurz geraten ist, kann in Morsum starten, das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Ausflügler mit Auto können dieses direkt auf dem Parkplatz am Naturschutzgebiet abstellen.
Der Start in der Zivilisation gibt uns die Möglichkeit, noch Proviant für ein Picknick im Freien zu besorgen. Wer sich lieber an den „gemachten Tisch“ setzt, wird im Gasthaus verköstigt. Erst einmal gilt es, den Vorgaben des GPS im Uhrzeigersinn zu folgen. Sie führen am Ende wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Abstecher auf eigene Faust sind freilich nicht verboten. So erklären uns Infotafeln allerdings die Besonderheiten des hiesigen Lebensraums: Er sticht unter anderem mit seinen Klippen und geologischen Formationen heraus, darunter Limonitsandstein. Die Pflanzenwelt zeigt sich gerade in Form von Heiden mit Enzian und mehr.
Zu den tierischen Lebewesen, die sich mit etwas Geduld und Glück zeigen, gehören zahllose Schmetterlinge und andere Insekten. In der Luft sind außerdem verschiedene Vögel unterwegs, wie Feldlerchen oder Brandgänse.
Bei derart vielen „Attraktionen“ empfiehlt es sich, ebenso mal am Meer zu verweilen und über das Gesehene nachzusinnen. Im besten Fall rauscht ferner der Stress des Alltags mit den Wellen der Nordsee und dem Wind davon …
Bevor sich der Ausflug dem Ende entgegenneigt und ein ausgiebiges Mahl im Restaurant wartet (mit heimischen Spezialitäten) gibt’s noch einen Exkurs in die Geschichte. Die sogenannten Hünengräber öffnen ein Fenster in die Vergangenheit vor tausenden von Jahren.
Bildnachweis: Von Peter Tettweiler [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons