Gehzeit: 02:42h
Anspruch: leicht
In Hallands län liegt Varberg an der Westküste Südschwedens, am Kattegat. Varberg ist der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde. Es gibt eine Eisenbahnverbindung nach Göteborg nördlich und Lund südlich sowie eine Fähre nach Dänemark. Urlaub in Varberg ist Meer, Strand und Geschichte mit Festung und Leiche.
Wir starten am Varbergs innerhamn, gegenüber dem Varbergs havsbad mit dem bemerkenswerten Kaltbadehaus und Barnens badstrand. Die Festung ums Eck mit Museum heben wir uns bis zum Schluss auf. Das Kallbadhus eigentlich auch, aber wir staunen jetzt schon mal über die „Ikone“ der Kaltbadehäuser in Schweden. Es schaut aus wie ein maurischer Palast, mit Zwiebeltürmen und Ornamentik.
Das Kaltbadehaus Varberg steht auf Holzpfählen im Kattegat. Es wurde 1906 gebaut nachdem die beiden Vorgänger bei Stürmen zerstört worden waren. Die Kaltbadehäuser Schwedens haben eine lange Tradition, sind oft strikt nach Geschlechtern getrennt, denn zum Kaltbaden gehört auch Saunieren und all das geschieht gewöhnlich textilfrei, so auch in Varberg, ob Sommer oder Winter.
Jetzt wandern wir zum Bahnhof und dann in einem Haken, denn das Zentrum von Varberg ist in Quadrate eingeteilt. Wir gehen: Västra Vallgatan, Magasinsgatan, dann im Bogen mit der Trädlyckevägen, aufwärts zum Friedhof und weiter ins Schutzgebiet Brunnsbergsskogen (skogen=der Wald). Hier tummeln sich einige Menschen zwecks Naherholung, mit Teichen namens Schwarzes- und Weißes Meer, Grillstelle und verschiedenen Wegen. Der Mischwald wurde um 1900 mit Schülerbeteiligung bepflanzt.
Durch eine Siedlung kommen wir zu Schulen und Sportplätzen, einem kleinen Parkgelände und einer Kleingartenkolonie. Wir wandern gen Süden und schon haben wir den nächsten Waldpark, den Furubergsskogen. Die Engelbrektsgatan führt durch den Stadtteil Karlberg, wir streifen eine weitere Schule und wandern ins Zentrum von Varberg, mit Kirche und gepflastertem Platz.
Jetzt schauen wir uns Festung Varberg (Varbergs Fästning) auf der Klippe an, die Festung, mit deren Bau 1287 begonnen wurde, die kaum Zerstörung litt und von daher in alter „Brutalität“ zu sehen ist. Gebaut von einem Dänen, ging Halland im 16. Jahrhundert an die Schweden, die es dann wieder zurückgeben mussten. Mitte des 17. Jahrhunderts gaben die Dänen Halland und die Festung wieder an die Schweden. Das Schwedische Militär baute sie aus und gab sie 1830 auf. Das war der ideale Ort für ein Gefängnis, das es bis 1931 war.
Heute ist es kulturhistorisches Museum und letzte Ruhestätte des Bockstenmannen. Das ist die Moorleiche aus dem Mittelalter, die im Hochmoor Bockstens gefunden wurde. Die Besonderheit ist die nahezu komplett erhaltene Kleidung des Mannes mit den roten, wallenden Haaren. Er wurde vermutlich erschlagen und war vermutlich ein Militäranwerber. Ausklang der Runde ist nah beim Kallbadhus.
Bildnachweis: Von Nature1505 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
