Nordwestlich im Stadtkern von Saarlouis, eingebunden in den Stadtgarten und umgeben von einem Saaraltarm liegt der „Halwe Mond“, wie die Saarlouiser das Bauwerk früher nannten. Die Vauban-Insel ist eine Festungsanlage links der Saar. Auftraggeber war der Sonnenkönig Ludwig XIV., der Namensgeber von Sarre-Louis.
Für den Bau der Festungsanlage beauftragte er einen der seinerzeit besten Meister für Wehrbauten, den Feldmarschall Sébastien le Prestre de Vauban (1633-1707). Der fleißige Mann baute 33 Festungsanlagen neu und war an den Umbauten von 160 beteiligt. Die Vauban-Insel war ein Neubau und hat den Sonnenkönig rund fünf Millionen Livres gekostet. Ein Livre entsprach etwa 400g Silber. Der Überlieferung nach soll Ludwig nach Fertigstellung im Jahr 1689 nicht sehr erbaut gewesen sein, über das Ergebnis seines Silberschatzes.
Das Projekt startete 1680 und im Jahr 1698 ließ Vauban ein Außenwerk zum Schutz der Schleusenbrücke bauen. Sie wurde Contregarde de l’ecluse genannt, was die Preußen 1821 als Contregarde Vauban bezeichneten und die Menschen vor Ort als halben Mond. Durch das Werk konnte die Saar um über 6m gestaut werden, was ein Unterwassersetzen des umliegenden Areals von rund 1,5m gestattete und somit Angreifern nicht nur nasse Füße bereitete. Die Contregarde Vauban ist eine zweiseitige Wallmauer, die im Fluss steht. Auf der Vauban-Insel sieht man auch noch eine Sandsteinmauer mit Segmentbogeneingang und kleinen Fenstern. Hinter diesen verbirgt sich in einem Erdhügel das Pulvermagazin. Die Festung wurde 1889 geschliffen. Erst im vergangenen Jahrhundert besann man sich deren historischem Wert und sanierte, was sich erhalten ließ.
Der wichtigste Teil der sogenannten Inundationsfestung (Überschwemmungsfestung) war die Schleusenbrücke, die Pont-écluse. Sie stammt aus der Zeit von 1682 bis 1684. Man sieht noch heute die Schleusenvorrichtung an der Ostseite der Brückenpfeiler. Von der Brücke erblickt man auch die Bastion VI und die Festungsmauer, die sich entlang des Stadtgartengymnasiums erhalten hat.
Auf der Vauban-Insel ist das Standbild des Marschalls Ney, dessen Geburtshaus in der Altstadt von Saarlouis steht. Die 5m hohe Betonplastik aus dem Jahr 1946 steht auf dem Pulvermagazin und ist der Stadt zugewandt. Napoleon nannte Michel Ney (1769-1815) den Tapfersten der Tapferen. Nachdem er zahlreiche Schlachten siegreich angeführt hatte und bei der Schlacht bei Waterloo scheiterte, erfolgte ein Todesurteil, dessen Schießbefehl er selbst gab: „… schießt auf mein Herz“.
Ein weiteres Standbild wurde für den standhaften Soldaten Lacroix errichtet. Nachdem die Franzosen 1815 das Feld gegen die Preußen räumen mussten, fanden diese ihn als letzten verbliebenen, der auf einem Posten Wache hielt. Es heißt, seine Vorgesetzten hätten ihn beim Abzug vergessen oder aber er habe nach dem Abschiedsgelage den Abmarsch verschlafen. Die Preußen waren wohl beeindruckt, ließen ihn am Leben und schickten ihn mit Proviant hinter seinen Kameraden her. Das Standbild ist aus dem Jahr 1973.
Das Naherholungsgebiet Saaraltarm entstand 1972 mit dem Saardurchstich I zur Abwehr möglicher Hochwasser. Die Gelegenheit war günstig diesen Bereich attraktiv zu gestalten. Es wurden Wege angelegt und Brücken gebaut. Das Areal erblühte zu einer nur 2 Minuten Fußweg vom Zentrum entfernt liegenden kleinen Oase. Rund 5km Weg säumen das Ufer des fischreichen Gewässers, an dem sich gerne die Angler versammeln.
Festung, Saaraltarm und der angrenzende Stadtgarten sind ein beliebtes Ausflugsziel. Der Stadtgarten Saarlouis in seiner jetzigen Form geht auf das Jahr 1928 zurück und auf der rund 35ha großen Fläche stehen viele alte Bäume.
Zwischen dem Naherholungsgebiet und der Stadt verläuft der Anton-Merziger-Ring. An dieser Straße und von der Vauban-Insel gut zu sehen liegt die Bastion VI, auch Bastion de Vaudrevange und seit 1821 Bastion Prinz Albrecht genannt. In den Gewölben der Bastion ist ein Lokal und von der Plattform obenauf hat man einen schönen Blick in die Umgebung. Ganz in der Nähe sind die Kasematten, die die frühere Festungsanlage erweiterten.
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