Auf dem erloschenen Vulkan Otzberg (367m) wurde im 13. Jahrhundert die Veste Otzberg als weithin sichtbare Landmarke gebaut. Seit 1971 gehört die Veste Otzberg im Ort Hering zur Gemeinde Otzberg. Hering liegt am Nordhang des Otzbergs. Das Gebiet um den Berg wurde im 8. Jahrhundert ans Kloster Fulda geschenkt und der Abt Marquart I. von Fulda war um die Zeit 12./13. Jahrhundert mit der Sicherung des Klosterbesitzes beschäftigt.
Über die Geschichte informiert das Museum auf der Veste Otzberg. 1390 kam die Veste Otzberg zum Amt der Kurpfälzer. Ab 1717 war sie eine Invalidenkaserne, bis 1818 diente sie als Gefängnis. Acht Jahre später wird sie zum Abriss freigegeben. Zum Glück für die Nachwelt blieb die Veste von verwüstenden Plünderungen verschont, so dass einige Teile die Zeit überdauern konnten. Im Museum kann man durch die Zeit reisen und weil das eventuell hungrig und durstig macht, bietet die Burgschänke Gegenmittel.
Auf der Veste Otzberg lebten meist Soldaten. Die Anlage wurde im 16. Jahrhundert zu einer Festung ausgebaut. Damals erhielt sie die noch heute prägende ovale doppelte Ringmauer. Ebenfalls prägend ist der Bergfried romanischen Ursprungs, der auch weiße Rübe oder Sauerkrautfass genannt wird. Er ist das älteste Gebäude auf dem Anwesen und ragt 17m hoch ins Firmament. Die Aussichtsplattform ist auf 15,9m und an klaren Tagen kann man von hier aus über den Landkreis blicken, bis hin nach Frankfurt und zum Taunus.
Einer der tiefsten Brunnen Hessens befindet sich auch auf der Veste. Der Burgbrunnen ist etwa aus der Zeit um 1320 und man schätzt ihn auf 50m Tiefe. 1788 wurde das danebenstehende Tretrad eingebaut, was das Wasserschöpfen erleichterte.
Im Kommandantenhaus aus dem Jahr 1574 ist heute die Burgschänke. Das Kommandantenhaus hat ein massives Untergeschoss und darüber Fachwerk. Von der einstigen Kemenate, die als Kaserne genutzt wurde, stehen seit 1806 nur noch einige Mauerreste.
Im Palas ist das Museum untergebracht. Das Gebäude aus Stein hat sieben Achsen, zwei Geschosse und ein hohes Walmdach mit Gauben. Im Winkel dazu steht das Korporalshaus, das 1996 wieder aufgebaut wurde. Es hat ebenfalls zwei Geschosse, aber nur drei Achsen sowie ein hohes Mansardwalmdach. Hier ist ein Trauzimmer des Standesamts Otzberg eingerichtet.
Die Veste Otzberg steht in Hering, dass bis zur Eingemeindung die kleinste Stadt in Hessen war. Hier leben unter 1.000 Menschen. Man findet in Hering noch Reste der alten Stadtmauer und auch Burgmannenhäuser, wie das in der Straße Am Burgmannenhaus 1. Das Haus ist eine Hofanlage aus dem frühen 16. Jahrhundert mit einem massiven Untergeschoss, worauf Fachwerk ist und auch ein Treppenturm hat sich erhalten. Im Burgweg sind weitere Wohnhäuser und Höfe unter Denkmalschutz.
Die katholische St. Maria Kirche ist im Burgweg 24. Ihre Spuren führen bis ins 14. Jahrhundert zurück, doch ihr Turm ist aus dem Jahr 1950. Dazwischen erlebte das Gotteshaus zahlreiche Unruhen, wurde reformiert, simultan genutzt und dann doch wieder katholisch.
Südöstlich der Veste Otzberg liegt das Dorf Ober-Nauses und dort in der Verlängerung der Kreisstraße steht Schloss Nauses. Es hat sich nicht als Wasserburg erhalten, doch man sieht Bauteile davon. Auffallend ist der Turm des einstigen Wasserschlosses mit einem hohen steinernen Sockel und einem Fachwerkaufsatz. Die erste Erwähnung der Anlage datiert ins Jahr 1471. Erhalten haben sich auch noch Haupthaus und Tor. Von den Wassergräben ist nichts mehr zu sehen. Schloss Nauses ist in Privatbesitz und es findet sich hier Gastronomie.
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