Die einstige Residenzstadt, bekannt für ihr sehenswertes Renaissance-Schloss, ist seit 2006 „Barlachstadt“, benannt nach dem Künstler Ernst Heinrich Barlach (1870-1938), dessen Werke sich zwischen Realismus und Expressionismus finden lassen. Barlach hatte eine Werkstatt am Inselsee südlich der Altstadt von Güstrow. Am Nordende des Inselsees, zwischen Schabernack und Wildpark, findet sich unsere kleine Mischwald-Runde gegen den Uhrzeigersinn.
Start ist beim Ernst-Barlach-Atelierhaus, nebst Ausstellungsforum, beim Inselsee-Strand. Von der Bölkower Chaussee aus kommt man dahin. Zwischen dem Zentrum von Güstrow und dem Inselsee liegen die Stadtteile Plauer Vorstadt, Südstadt und Bauhof.
Der Inselsee wird unterirdisch und durch Gräben sowie den Teuchelbach gespeist, der Abfluss erfolgt per Mühlbach in die Nebel. Der rund 4,1 x knapp 1km messende Inselsee wird in der Mitte von der Schöninsel in zwei Hälften gegliedert. Die nördliche heißt Güstower Teil, die südliche Gutower See. Der steht im Verbund unter Naturschutz als Gutower Moor und Schöninsel. Wir sind am Nordostufer, nahe Schabernack.
Ernst Barlach war Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner. Bekanntheit erlangte er mit seinen Plastiken. Im Dom zu Güstrow ist beispielsweise „Der Schwebende“, der eigentlich „Die Schwebende“ sein könnte, denn bei der Ausgestaltung des Gesichts, kamen ihm die Züge von Käthe Kollwitz unter. Der Erstguss dieser Arbeit von 1927 wurde 1937 als „entartete Kunst“ vernichtet und eingeschmolzen. Es gibt mehrere Nachgüsse. Das Kunstwerk ist als Mahnung und Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs entstanden. In Güstrow entstand 1953 das erste Museum für Barlachs Kunst. Man wählte dazu die einstige Gertrudenkapelle aus dem 15. Jahrhundert. Die war zur NS-Zeit als „Ahnenhalle“ in Gebrauch.
Die Runde ist mehr ein Viereck und mehr ein Beinevertreten im Gebiet der Heidberge, die auch gejoggt werden kann. Die Heidberge waren im Mittelalter nahezu abgeholzt. Elisabeth von Dänemark und Norwegen, verheiratet mit Herzog Ulrich zu Mecklenburg, ließ 1573 von Dom-Schülern Tannensamen ausbringen. Daran erinnert der Elisabethstein, an dem wir zu Beginn vorbeikommen. Am Rundenende sind wir am Strand des Inselsees und überlegen uns einen Stadtrundgang durch Güstrow, mit Dom, St. Marienkirche und dem Renaissance-Schloss nebst Schlossgarten.
Bildnachweis: Von Herbert Weber, Hildesheim [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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