Garz ist eine Gemeinde auf der Insel Usedom, die komplett als Naturpark ausgewiesen ist. Auch ist in Garz ein Teil des Flughafens Heringsdorf, der wöchentlich aus Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und Zürich angeflogen wird. Wir umrunden den Flughafen, der 2019 sein hundertjähriges Bestehen feierte, genießen den Haffblick von Kamminke und die höchste Erhebung Usedoms, den Golm (69m).
Abflug ist der Parkplatz am Tower. Wir wandern zum Hangar 10, einem Museum mit Spielangeboten, Simulatoren, einer Werkstatt und Gastronomie. 10 Flugzeuge von Boeing bis Spitfire sind ausgestellt, 9 davon flugfähig. Der Heringsdorfer Flughafen gilt als einer der ältesten deutschen Luftzielorte und hat eine bewegte militärische Geschichte, die als Landflugplatz Swinemünde begann. Wehrmacht, Sowjets, NVA und mit ihr endete 1990 die militärische Fluggeschichte. Jetzt kann man „Linie“ fliegen oder Charterflüge buchen.
Wir wandern an den Gebäuden der NVA vorbei via „An der Haffküste“ und haben diese rechterhand. Wiesen, Acker, Wald und Oderhaff sehend, kommen wir nach Kamminke und über die Bergstraße am „Denkmal des unbekannten Fischers“ vorbei zum Fischer- und Segelhafen sowie zum Haffblick. Zwischen Kamminke und Ueckermünde schippert von Mai bis Oktober ein Shuttle für Personen und Fahrräder (Fahrplan beachten).
Kamminke ist eines der ältesten Fischerdörfer von Usedom und wir finden im Ort einige schmucke reetgedeckte Häuser, den idyllischen Badestrand und auch die Steilküste von Kamminke prägen den Ort. Den wir bergan durchqueren per Dorfstraße und in den kleinen Ortsteil Forst kommen. Von dem aus geht’s hinauf zum Golm.
Golm kann aus dem slawischen mit Hügel übersetzt werden. Am bewaldeten Golm wurde auch Geschichte geschrieben, traurige auf jeden Fall, denn hier sollen 23.000 Tote liegen. Per Abstecher erkunden wir den ehemaligen Soldatenfriedhof und die Gedenkstätte mit der „Frierenden Frau im Soldatenmantel“ und gehen zum monumentalen Mahnmal, das als Ringbau ausgeführt wurde. Im 2. Weltkrieg wurden nach dem Luftangriff auf Swinemünde im März 1945 zwischen 6.000 und 14.000 Opfer auf dem Golm in Massengräbern beigesetzt.
Auf dem Golm haben wir rund 8,6km der Runde erwandert und mit Wald, Feldflur sowie der Dorfstraße geht’s nach Garz und dort auf die Friedensstraße. Die spätgotische evangelische Kirche aus unregelmäßigen Feldsteinen und aus Backsteinen, mit einem hohen Satteldach und ohne Turm, geht in Teilen auf das 13. Jahrhundert zurück.
Aus Garz heraus biegen wir in die MTS-Straße und fragen uns, wofür das steht. MTS heißt: Maschinen-Traktoren-Station. Der Straßenname ist eine Erinnerung an die DDR, die mit den MTS Einrichtungen für Einkauf und Wartung von Landmaschinen betrieb, wo eine Station für mehrere Kolchosen tätig war. Wir nähern uns dem Flughafen Heringsdorf, umrunden sein Westende und sind wieder am Tower.
Bildnachweis: Von Assenmacher [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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