Wir erwandern Wälder, die von zahlreichen Wegen durchzogen sind, die davon berichten, wie einst intensiv der dortige Forst genutzt wurde. Die Rede ist vom Gelbensander Forst und der Rostocker Heide. Im Ort Gelbensande mit dem schönen Jagdschloss ist Start und Ziel der Walderkundung durch die Schneisen mit einigen lichten Wiesen.
An Gelbensande vorbei führt die Transitstraße (B105) und die Bahnstrecke, die Rostock mit Ribnitz-Damgarten verbindet. Von Wald gesegnet, von Wegzug gezeichnet. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Gelbensande ist auf Talfahrt. Allmählich kommt der Wandertourismus ans Laufen und Ferienunterkünfte werden angeboten.
Man kann sich ein wenig wie ein Pionier fühlen, wenn man diese Region im Hinterland der Ostsee und Lübecker Bucht erkundet. Wir beginnen beim Schlossparkplatz gegenüber dem Sportplatz von Gelbensande. Vor dem Jagdschloss werden wir nach links in die Pfeil-Schneise biegen, uns vorher aber noch einen Blick auf das Schloss schenken, denn es ist sehr hübsch.
Das Jagdschloss Gelbensande gab 1884 der Großherzog Friedrich Franz III. (1851-1897) in Auftrag. 1887 war Schlüsselübergabe. Fortan jagten im Gelbensander Forst, wahrlich herzöglich untergebracht, der russische Großfürst Michael Nikolajewitsch Romanow und Söhne. Die weitere Geschichte in Stichworten: Witwensitz, Lazarett, Tuberkulose-Heilstätte, Bauarbeiterunterkunft und jetzt wieder Schmuckstück, Hochzeitslokation und Gastronomie. Bögen, roter und gelber Backstein, Fachwerk, Erker, schmuckvolle Holzarbeiten, idyllisches Fleckchen.
Wir folgen der Pfeil-Schneise. Im Wald sind überwiegend Buchen, Eichen, Kiefern und Fichten vertreten. Die forstwirtschaftliche Nutzung bezog sich auf den Verkauf der Birken, so dass davon nur noch wenige zu sehen sind. Wanderer des Wegs „Von Klockenhagen in den Gelbensander Forst“, kommen auch durch die Pfeil-Schneise.
Weitere Schneisen sind: Roggenrücken-Schneise, Langenfurt-Schneise, rechts ist die Anastasia Wiese, Dankelmannschneise, im Zickzack geht’s zur Burkhardtschneise, links haltend kommen wir auf die Hilgenhöhlenwiese, die von Bachgräben durchzogen ist.
Wir folgen dem Stromgraben gen Süden, kommen zur Seekenwiese und treffen auf die Seekenschneise im Gebiet der Rostocker Heide. Mit der Dankelmannschneise kommen wir zu Meyers Hausstelle, mit Waldcafé und Biergarten. Das Ausflugsziel wurde erstmalig 1765 als Heim des Holz- und Schlagbaumwärters Meyer erwähnt. Das Forsthaus ist denkmalgeschützt. Der Meyers-Hausstellen-Weg führt uns fast schnurgerade nach Gelbensande zurück.
Bildnachweis: Von Richard Schröder [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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