Viele Wege führen im Berchtesgadener Land zum Kehlsteinhaus, unser heutiger startet beim Parkplatz Ofnerboden an der Purtschellerstraße mit der interessanten Nummerierung B999. Aus den vielen Wegen wird unter dem Ziel Kehlsteinhaus ein Weg, dem einige in einigen Schlingen und Schlaufen folgen müssen. Da ist man dann vermutlich nicht mehr ganz allein bei schönem Wetter. Man wandert auch irgendwie in einen Teil der jüngeren Geschichte.
Das Kehlsteinhaus auf 1.834m unterhalb des Kehlsteingipfels (1.881m) bei Berchtesgaden ist ein Beispiel der NS-Architektur. Adolf Hitler erhielt das in nur 13 Monaten aufgestellte Monument 1939 zu seinem 50. Geburtstag. Bald war es als Eagle’s Nest bekannt. Das macht es noch wahrscheinlicher, dass wir nicht alleine aus dem Adlerhorst gucken werden. Hier kann man sich aus Obersalzberg per Bus hochchauffieren lassen.
Wir sind in diesem Fall nicht auf muckeligen Entdeckerpfaden und in einer Runde, sondern auf breiteren uns asphaltierten Straßen – hin und zurück, unterwegs. Zu entdecken gibt es dennoch genug, mit dem Blick in das historische Fenster, sozusagen. Es geht vom Ofnerboden gen Westen, dann auf dem viel begangenen Weg die Serpentinen hinauf, über den Busparkplatz und von dort den Fußweg, abermals in Serpentinen, zum Kehlsteinhaus mit Aussicht. Vom Busparkplatz gibt es sogar einen 124m hohen Lift ins Kehlsteinhaus.
Hitler soll übrigens lediglich zehn Mal im Kehlsteinhaus gewesen sein – da haben sich die Baukosten von umgerechnet 130 Millionen Euro nicht wirklich gerechnet. Hitler hatte „Schiss“, im Lift vom Blitz getroffen zu werden oder schon auf dem Weg dorthin von alliierten Bomben. Dass man heuer keine Angst mehr hat ist gut, aber eben bisweilen auch mit Gedränge verbunden.
Ruhe findet das Auge dann im Fernblick: auf die Berchtesgadener Alpen, die Westwand des Hohen Gölls, Königssee, Watzmann, Hochkalter, Untersberg und Salzburg sind zu erspähen. Im Kehlsteingärtchen oberhalb des Kehlsteinhauses findet sich eine Auswahl seltener Alpenflora und hier hat man auch ein bisschen mehr Platz, wenn man bis zum 1.837m hohen Kehlstein weiter hinaufgeht.
Bildnachweis: Von Franz Reger [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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