Rund 660 Höhenmeter überwinden wir auf der Runde von Badenweiler hinauf zum Blauen (1.165m). Dabei begegnen uns so verlockende Namen wie Prinzensitz, Hirschmatt oder Fürstenfreude.
Badenweiler, übersetzt so viel wie Ort des Wassers, ist eine Gemeinde im einst bezeichneten Markgräflerland, der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg. Wir können uns vorstellen, wie hier der Adel auf Hirsche freudig anlegte, am Fuße des Blauen. Badenweiler lädt nach der Wanderung zur Erkundung ein mit Römerbad, Kurpark, Schlosspark nebst Palais, der Ruine der Burg Baden und dem Belvedere.
Wir starten am südöstlichen Stadtrand von Badenweiler in der Moltkestraße nahe zwei Hotels, die an den Schlosspark grenzen. 6,3km sind es bis auf den Blauen. Wir biegen in den Sehringer Weg ein und das Grün umfasst uns. Nach rund 700m überqueren wir die L140, die aus dem südöstlich gelegenen Marzell kommt.
Nach 1,6km sind wir an der Hütte auf dem Prinzensitz. Auf dem kurzen Stück sind wir von etwa 470 bis auf 700m raufgekommen. Wenn es kurz bergab geht, treffen wir bei Kilometer 4,6 auf den Hirschmattweg, in den wir links einbiegen. In unregelmäßigen Serpentinen schrauben wir uns auf den Blauen, mit mehrfacher Überquerung der Hochblauenstraße.
Jetzt sind wir auf dem Gipfel des Blauen, dem Hausberg im Markgräflerland. Die Bewaldung ragt bis unter den Gipfel und auf dem Plateau steht neben einem Berghotel weithin sichtbar ein Sendemast. Für uns interessanter ist der Aussichtsturm, der 1895 gebaut und zwischenzeitlich mehrfach restauriert wurde.
Der Blauenturm ohne Antenne misst 14m und der Sendemast steht in der Sichtachse zu den Alpen. Super Aussichten fallen auf den Schwarzwald, den Belchen, die Vogesen und vor dem Jura ist bei guter Wetterlage Basel erkennbar. Tief blicken lässt es sich auf die Rheinebene.
Wir wandern ab jetzt überwiegend wieder talwärts und zunächst gen Osten in Richtung Birkenbuck, wo wir erneut auf die L140 stoßen. Aber nur kurz an der Egerten-Hütte auf rund 924m. Da biegen wir auf den Altensteinweg, bleiben diesem auch durch eine Spitzkehre treu, ebenso wie die Waldvegetation uns. Nach knapp 11km ist Trennungszeit und wir halten uns in nordwestliche Richtung sanft rechts, nicht spitzwinklig rechts.
Über ein Stück Fürstenfreudeweg und Salzeckweg kehren wir nach Badenweiler zurück. Die Pauluskirche steht an Stelle eines römischen Tempels. Ihr heutiger Bau im neoromanischen Stil wurde 1898 eingeweiht. Dann zieht es uns in den Kurpark und zur Römerbadruine aus dem 1. Jh., die mit einer Glaskuppel geschützt ist.
Im Kurpark Badenweiler steht das Lustschlösschen Belvedere aus dem beginnenden 19. Jh. Hier kann man sich standesamtlich trauen lassen. Wir gehen zur Wandelbahn am Vogesenblick und können bis zum französischen Nachbarn schauen. Der nächste Aussichtspunkt unterhalb der Burg ist der Malerwinkel, nahe dem Denkmal für Großherzog Friedrich I.
Jetzt zur Burg Baden! Sie entstand ab 1080 und hat sich fragmentarisch erhalten. Sie steht auf einer Anhöhe, man erkennt einige ihrer Ausmaße und kann vom Bergfried aus hinunterschauen – kurz beim Blick über die Stadt und die Umgebung einem markgräflichen Gedanken hinterherspinnen: Alles meins. Über den Schlosspark, am Kunst-Palais vorbei, schließt sich die herrschaftliche Runde.
Bildnachweis: Von Volatus [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons
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