Zwiefalten und zweigespalten reimt sich und hat in gewisser Weise einen Bezug zur früheren Abtei Zwiefalten und heutigen Psychiatrie mit Württembergischen Psychiatriemuseum, das sich auch der Ethik widmet, gleich am Start und Ziel. Der Ortsname leitet sich ab von den zwei Tälern: dass der Zwiefalter Aach und dass der Kessel-Aach. Zwiefalten ist mit fast der Halben Gemarkungsfläche Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Start ist der Parkplatz der Rentalhalle, gleich nahe dem Psychiatrie-Museum, das definitiv einen Besuch wert ist. Seit 2003 ist in der einstigen Pathologie der Münsterklinik Zwiefalten ein Teil des Württembergischen Psychiatriemuseums. Schaut man in diesen Teil der deutschen Geschichte menschlichen Umgangs mit Diversität lässt das sehr tief blicken. Von der Heilanstalt Zwiefalten wurden über 1.000 Menschen nach Grafeneck ins Gas geschickt (Aktion T4). Das Museum liegt am Armsündergässle.
Wir kommen zur einstigen Benediktinerabtei Zwiefalten, zum Münster Unserer Lieben Frau Zwiefalten. Die Klosteranlage beherbergt eine psychiatrische Klinik. Die Klosterstiftung geht auf das Jahr 1089 zurück. Die romanische Abteikirche wurde im 15. Jahrhundert spätgotisch umgestaltet und die Kirche gilt als ein bedeutendes Kunstwerk süddeutschen Spätbarocks und Rokokos. Der Ausgestaltung mit den Altären, Gemälden, Stuckaturen bilden ein visuelles Bollwerk gegenüber der grautraurigen Geschichte der früheren Irrenanstalt.
Die Zwiefalter Aach fließt über den angelegten Münsterplatz, wir kommen zum Peterstor mit Museum zu 500 Jahre klösterlicher Braukunst. Ein Stück der Straße Dobeltal folgend, dann nach rechts abbiegend, treffen wir auf den geschützten Quelltopf der Kessel und den Tobelbach.
Mit Wald und Flur wandern wir durch das schluchtenartige Tobeltal in Richtung Mörsingen und Upflamör. Neben der K6744 biegen wir nach rechts, um die Richtung zu wechseln, wandern ansteigend einen bewaldeten Bogen in Richtung Geisingen, das wir lediglich am Rand streifen. Etwa dort erreichen wir bei über 760m den höchsten Punkt der Runde, die uns über die B312 führt.
Wir kommen nach Gauingen. Nach rechts abbiegend durchwandern wir das Straßendorf. Es ist Namensgeber des Gauinger Travertin. Der Gauinger Kalkstein ist deutlich geschichtet, fest und polierfähig. Ein prominentes Beispiel des hellbraun gemusterten Süßwasserkalksteins ist die Fassade des Jüdischen Museums in München, auch die Fassade des Kloster Zwiefalten ist aus dem Material.
Durch die Flurlandschaft kommen wir nach Zwiefalten zurück und sehen dort den langgestreckten Rathausbau mit Tor zu einem Innenhof. Durch den Klostergarten schließt sich die Runde.
Bildnachweis: Von Markus.schnitzer [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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