Wir wandern zwischen dem Rhein östlich und Haguenau westlich ab Soufflenheim eine Runde durch den gerasterten Wald. Im Schachbrettmuster ziehen sich etliche Wege durch den Wald, rund um den mäandernden L’Eberbach. Soufflenheim ist die Töpferstadt (Cité des Potiers) im Elsass am Rande des Haguenau-Waldes. Heiliger Forst ist eine historische Bezeichnung des Forêt de Haguenau (Forêt Sainte). Die Töpfertradition reicht bis in die Bronzezeit. Es gibt noch gut 15 Werkstätten in Soufflenheim, die Geschirr und Deko herstellen.
Start ist in Soufflenheims Mitte, am Ölberg mit Friedhof in Nachbarschaft der Kirche St. Michael von 1825, in klassizistischer Formensprache. Im recht gepflegten Ortskern sind auch immer wieder historische Fachwerkhäuser eingestreut. Wir gehen über den Eberbach, verlassen Soufflenheim in nordwestlicher Richtung. Alsbald sind wir im Wald, L’Eberach zur Linken. Südlich von dem ist ein Steinbruch.
Im munteren waldreichen Auf und Ab ist das nächste Ziel Gros Chêne (chêne = Eiche) nebst Gastronomie und wo wir den Eberbach wieder queren werden, dort dann 8,8km gewandert sind. Die Allée Forestière du Gros Chêne bringt uns hin.
Der Heilige Forst kommt auf 21.000ha. Die Waldfläche erstreckt sich zwischen Pfaffenhofen (Pfaffenhoffen) im Westen, Bischweiler (Bischwiller) südöstlich und Selz (Seltz) im Nordosten. Dass der Wald nicht landwirtschaftlich umgepflügt wurde, hat er seinem wenig fruchtbaren Sandboden zu verdanken. Das „Heilige“ trägt der Wald im Namen, weil einige Klöster darin sind. Benediktiner gründeten Sankt Waldburga und Kloster Surburg, Karmeliten errichteten Marienthal, Zisterzienserinnen ließen sich im Kloster Koenigsbruck nieder.
Haken durch den Wald schlagend, kommen wir zweimal über die D1063 nach Soufflenheim zurück. An der Grand Rue sind einige Werkstätten der Töpferstadt, in denen unter anderem die traditionellen Formen für Gugelhupf und Baeckeoffe (Bäckerofen) entstehen. Letzteres ist ein Elsässer Eintopf, in dem drei Sorten Fleisch, zuvor mehrere Stunden mariniert, zusammen mit verschiedenen Gemüsen über zwei bis drei Stunden in der Terrine garen. Die Tontöpfe brachten die Frauen zum Bäcker. Man nutzte die Restwärme des Ofens. Und damit niemand unentdeckt den Topfgucker macht, wurde die Terrine per Brotteigring versiegelt.
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