Heute wandern wir fast „strack“ einen Track und zwar 7 Kilometer lang, sagt die Entfernungsanzeige. Es geht von Ferleiten (1.144m) mit der Fuscherache durch das Käfertal, immer schon am Bach lang und dann im Zickzack auf die Trauneralm (1.522m) hinauf – beinahe also schnurgerade von Nord nach Süd.
Wir sind am Rand vom Nationalpark Hohe Tauern und östlich der Höhen, die von etlichen 3000ern gerahmt wird, wie dem Großen und Kleinen Wiesbachhorn. Östlich erheben sich etliche 2000er, wie der Baumgartkogel, der Hirzkar- oder Mäuskarkopf. Im mittleren Teil der Hohe Tauern erhebt sich der Großglockner, mit seinen 3.798m der höchste Berg Österreichs. Der ist südwestlich unseres Tracks.
Ferleiten mit dem Wild- und Erlebnispark Ferleiten liegt an der Großglockner Hochalpenstraße und gehört zur Pinzgauer Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße. Fusch ist nördlich. Die Wanderung führt uns ins Natur- und Europaschutzgebiet Rotmoos-Käfertal, eines der bedeutsamsten Feuchtgebiete im Bundesland Salzburg. Besonders hervorzuheben ist die Vielzahl von Orchideen, was dem Gebiet auch den Namen: Tal der Orchideen eingebracht hat.
Der Wild- und Erlebnispark Ferleiten ist seit 2011 um den Ausstellungspavillon Nationalpark Hohe Tauern reicher. Die Fuscher Ache misst insgesamt 28km, entsteht nahe Fuscher Törl aus dem Käfertalbach und dem Traunerbach, und sie mündet bei Krössenbach in die Salzach. Entlang ihrem Ufer wandern wir ihren Ursprüngen entgegen, immer aufwärts.
Zu Beginn der Strecke sehen wir die kleine Ferleitenkapelle zur hl. Katharina aus dem Jahr 1630. Sie steht beim Tauernhaus, das nach einem Brand größer gebaut wurde. Ein Tauernhaus war eine Wacht- und Raststation sowie ein Hospiz für Samer, die Waren von hier nach da brachten. Das Wort Tauern steht für Gebirge, Pass oder Gebirgsübergang.
Wir folgen dem Naturerlebnisweg Käfertal ins Rotmoos und genießen die schöne Landschaft. Wir kommen an einem Wasserspielplatz vorbei, queren kurz drauf die Fuscher Ache, wandern durch Wiesen in den Wald hinauf zur Trauneralm, die 1890 erbaut wurde. Sie ist von rund 15 3000ern umrahmt und heroben ist Landwirtschaft, wo aus frischer Bergmilch Pinzgauer Käse wird, der die Energiereserven von Wanderern, Radlern oder Bergsteigern auffüllen kann – oder doch lieber Kaiserschmarrn? Lecker fällt der Blick über Teller und Tal in die Hochgebirgsregion Hohe Tauern.
Bildnachweis: Von Edelmauswaldgeist [CC0] via Wikimedia Commons