Östlich vom sehr sehenswerten historischen Michelstadt an der Mümling steht das Jagdschloss Eulbach mit dem Eulbacher Park, den man erwandern kann. Schloss Eulbach ist nur von außen zu bewundern. Unsere Runde bietet eine Menge Abwechslung mit Waldnatur und Baukultur.
Michelstadt, zwischen Darmstadt und Heidelberg, ist mit rund 16.000 Einwohnern die größte Stadt im Odenwaldkreis. Gemeinsam mit der südlich angrenzenden Kreisstadt Erbach ist sie das Zentrum des Kreises. Michelstadt wurde erstmalig im 8. Jahrhundert genannt – es gibt also auch eine Menge Geschichte. Wir parken an der Mümling, zwischen Wohnmobilstellplatz „Altstadt“ und Discounter.
Durch die Bienenmarktpassage wandern wir in die Altstadt, mit den schmucken Gässchen. Das historische Rathaus ist Michelstadts Wahrzeichen. Von unbekannten Baumeistern wurde es 1484 errichtet und ziert etliche Fotodateien und Alben von Touristen, insbesondere Amerikanern, deren Kontinent erst 8 Jahre später entdeckt wurde. Das Baudenkmal der Spätgotik in Rähmbauweise mit den prägenden Ecktürmen und der Markthalle im Erdgeschoss war auch schon Briefmarkenmotiv.
Die Stadtkirche Michelstadt ist unwesentlich jünger, stammt aus 1490 und hat eine interessante Westfassade mit hohem Giebel und Treppenturm. Man findet Bauspuren der Karolinger, ein Kreuzrippengewölbe aus dem Jahr 1543, ein sehr altes Fresko mit St. Martin auf dem Pferd …
Vieles gibt es zu entdecken, auch Reste der Stadtmauer mit dem Diebsturm oder die ehemalige Synagoge an der Stadtmauer und die fast unzähligen Fachwerkschmuckstücke am und um den Marktplatz.
Am Burggraben ist die Burg Michelstadt, auch Kellerei genannt, in dessen einstigem Speicherraum von 1517 das Stadtmuseum auf Entdecker wartet. Die Burg Michelstadt entstand vor 1344 aus einem fränkischen Meierhof. Was die Zeit überdauerte ist die Vorburg. Zu sehen sind restaurierte Bauten und Anbauten ab dem 14. Jh.
Braunstraße, Friedhofstraße, Wingertsweg führen aus Michelstadt hinaus und bergan wandern wir erst durch Wiesen, dann mit Wald aufwärts. Georgbuche, Emilienhütte, Henningstein, Forsthaus Silvan, Graf-Arthur-Fichte sind Wegepunkte bis zum Schloss Eulbach. 1771 ließ Graf Franz I. zu Erbach-Erbach das Jagdhaus bauen, das um 1800 zur repräsentativen Sommerresidenz avancierte. Nach dem Auslichten des Grüns zeigt es sich wieder von seinen schönsten Seiten. Damals bildete es zusammen mit dem Eulbacher Park eine Einheit.
Der Eulbacher Park, seinerzeit bis 3.000ha messend, ist als Englischer Garten (400ha) zu sehen, auch als einer der ältesten archäologischen Parks Deutschlands. Dam- und Rotwild, Mufflons, Wisente oder Wildschweine sind hier Dauergäste. Wir drehen eine Runde um den Weiher mit der Inselkapelle. Im Park wurden römische Rekonstruktionen und Fundstücke, beispielsweise aus dem naheliegenden Kastell Eulbach, integriert, denn der Graf buddelte selbst gern. Ein Kastelltor wurde rekonstruiert, es gibt eine künstliche Ruine, ein Obelisk und eine kleine Kapelle im Teich mit Rosen.
Wir wandern anschließend über den Katzenbuckel (449m) in Richtung Weiten-Gesäß. Südlich des Örtchens kommen wir hinab in den Mühlgrund mit Wiesen und dem Märzensee nahe einem Bach.
Den Mühlgrund verlassen wir nach etwa 10km und wandern gen Süden wieder aufwärts mit Wald. Wir treffen auf eine Jagdhütte und kurz drauf zu einer weiteren Rastmöglichkeit, Spindlers Brunnen. Nach einer weiteren Waldpassage kommen wir zum Waldschwimmbad von Michelstadt und machen weitere Entdeckungen in der historischen Altstadt.
Bildnachweis: Von TeKaBe [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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