Von St. Ulrich über die Winterstelleralm zum Schafelberg

Die Gemeinde St. Ulrich am Pillersee vermarktet sich touristisch unter „Pillerseetal“, einer Talung im Bezirk Kitzbühel in Tirol an der Grenze zum Land Salzburg. Der namensgebende Pillersee ist ein Gebirgssee der nördlichen Kalkalpen, er misst 1,6km n der Länge und lediglich 350m in der Breite. Wir erwandern heute die Höhen westlich dem Pillersee und starten südlich von ihm, in St. Ulrich.

Der Parkplatz liegt in der Auenlandschaft dort und wir queren die Dorfstraße. Sogleich kommen wir zur Pfarrkirche St. Ulrich, die Ende des 15. Jahrhunderts erbaut und mehrfache Umgestaltungen erlebte. Sie ist sehr hübsch. Man trifft stilistisch auf Spätgotik, barockisierte Romanik, Spitzbögen und Fresken, schmuckvolle Orgel auf der Empore.

Mit dem Kirchweg verlassen wir den Ort gen Westen und in den Wiesen öffnet sich die Runde, die wir im Uhrzeigersinn wandern. Wir queren die Straße Gries und den Kalkbach im Wandergebiet Kalktal. Durch Mischwald und Almwiesen geht’s aufwärts.

Wir treffen auf den Lindbach und streifen einen Zuweg zur Lindtalalm, wandern weiter zur Winterstelleralm, die auf 1423m liegt und im Sommer bewirtschaftet wird. Leckeren Kaiserschmarrn und herrliche Aussichten sind nahezu garantiert. Die Winterstelleralm liegt zwischen den Höhen Wallerberg (1.682m) südlich, Gerstberg (1.661m) nördlich.

Wir steigen weiter auf über die Gerstbergalm und zum bewaldeten Kirchberg (1.678m), wo wir nach rund 7,4km den höchsten Punkt unserer Runde bei 1.657m haben. Mit leichtem ab und auf kommen wir zum Schafelberg (1.597m) hinauf. Dann folgen wir dem Teufelspalfen hinab ins Kalktal. Wir sehen Wanderhinweise auf denen „nur für Geübte“ steht und merken auch warum. Trittsicherheit ist gefragt.

Bei Gries sind wir am Kalkbach und bei einer 1856 gegründeten Latschenöl-Brennerei, die auch Führungen und ein Brennerei-Museum anbietet. Die Latschenöl-Brennerei Josef Mack sei die älteste Latschenbrennrei der Welt. Neben Latschenkiefern werden auch Edeltannen und Arnika verarbeitet, zu Fitness- und Wellnessprodukten. Kurz drauf sind wir in St. Ulrich am Pillersee.

Tirol und das Murmeltier: Im Sortiment der Brennerei ist sogar Salbe mit Murmeltieröl. Das Murmeltier war in Tirol lange Zeit eine Delikatesse und ein Rezept stand bis 2011 auch noch in Kochbüchern. Die Zubereitung war allerdings sehr aufwändig, um das erdige Fleisch genießbar zu machen. Murmeltierfett hingegen findet noch immer Anwendung in der Volksmedizin. Es soll helfen bei: Husten, Magenleiden, zur Blutreinigung oder Stärkung des Allgemeinzustands, Murmeltiersalbe helfe gegen schmerzende Gelenke und Muskeln oder bei Frostbeulen …

Bildnachweis: Von Badener [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons