Walldürn ist ein Wallfahrtsort. Pilgerziel ist das Blutwunder von Walldürn. Dahinter steckt ein Missgeschick aus dem Jahr 1330. Dazu gleich mehr. Was man aber jetzt schon wissen muss: In der Hauptwallfahrtszeit mit Beginn zum Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit und dann 4 Wochen lang, besuchen an die 100.000 Menschen das heilige Tuch in der Wallfahrtsbasilika St. Georg.
Walldürn gehört zum Geopark Bergstraße Odenwald und die Region ist Mitglied im Naturpark Neckartal-Odenwald. Auf unserer Wanderung bekommen wir neben Sakralem einen Gutteil Natur mit, durch die einstigen Mühlen im romantischen Marsbachtal. Einst waren es sieben Mühlen. An der Runde ist auch ein ökologisches Beobachtungsgehege zu dem das einst traditionelle Wildgehege umgestaltet wird. Start ist am Parkplatz am Auerbergweg, nördlich von Walldürn, gegenüber von Gleis und Marsbach.
Wir wandern durch die Landschaft am Marsbach mit Waldrand und Wiesen, am Standort einstiger Mühlen und dem Odinia-Denkmal vorbei zum Ökologischen Beobachtungsgehege Walldürn (frei und kostenlos zugänglich). Das Konzept zum „Ökologischen Beobachtungsgehege“ beinhaltet, dass sich der Zaungast selbst sein Bild machen kann, durch entsprechendes geleitetes Beobachten.
Weitere Sinne können im Marsbachtal bei der Beuchertsmühle bedient werden, die Essen und Trinken bereithält. Am einstigen Standort weiterer Mühlen sind heute eine Wiese mit Freizeitplätzen und Grillmöglichkeit. Wir drehen eine Runde und kommen zur Walkmühle. Wir wandern mit Wald bergan, kommen auf der anderen Seite des Wilds vorbei und durch den Beritt Schafgraben. Wir könnten den Weg erweitern durch einen Abstecher entlang dem Kreuzweg zur Kapelle am Märzenbrünnle.
Die Wanderung führt uns durch die Gewann Alter Wasen mit Wiesen. Via Alte Amorbacher Straße gehen wir nach Walldürn, biegen in die Hornbacher Straße und nehmen die Wallfahrtsbasilika in den Fokus. Rund um den Schlossplatz ist touristischer Betrieb und man kann sich stärken. In einer einstigen Augustinerklause ist das private Elfenbeinmuseum.
Jetzt zum Missgeschick von 1330, dem Blutwunder von Walldürn. Bei einem Abendmahl stieß ein Priester den Wein um. Der lief über das weiße, gestärkte Leinentuch, genannt Korporale, das auf den Altar gelegt wird, um darauf Hostienschale und Kelch abzustellen. Der rote Wein zeichnete den Gekreuzigten auf das Tuch und 11 Häupter mit Dornenkronen. Der Priester war erstmal erschrocken und verbarg das Tuch und berichtete erst auf seinem Sterbebett davon. Dann ging das mit der Wallfahrt los.
Die Wallfahrtsbasilika St. Georg (14./15. Jahrhundert) wuchs mit der Popularität als Pilgerziel. Zwischen 1698 und 1728 wurde sie neu erbaut, ihre Türme sind 60 Meter hoch und im Inneren beeindruckt die barocke Ausstattung. Hier wurde nicht auf den Taler geschaut.
Der Wallfahrtsplatz wurde 1950 vor die Kirche gebaut. In der Nähe ist das Stadt- und Wallfahrtsmuseum im einstigen Gasthaus Zum Güldenen Engel. Das Haus stammt aus dem Jahr 1588. Übrigens führt durch Walldürn auch ein Abschnitt des Limes-Wanderwegs. Wir tummeln uns noch ein Weilchen. Bis zum Parkplatz sind es nur noch rund 1,2km.
Bildnachweis: Von Holger Uwe Schmitt [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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