Mit einem Schloss als Ziel macht man auf einer Wanderung ja schon einmal selten etwas falsch. Aus jener Perspektive betrachtet lohnt sich diese Rundtour bei Velbert in Nordrhein-Westfalen auf jeden Fall. Mit einer Gesamtlänge von fünf Kilometern gerät diese zwar recht kurz, dafür zeigt sich ihr Hintergrund als weitaus reicher: Eine interessante Geschichte steht dahinter und die Landschaft lädt zum Verweilen ein. Viele Höhenmeter erwarten uns nicht.
Neviges, das heute als Stadtteil zu Velbert zählt, blickt auf eine lange Geschichte als Wallfahrtsort zurück. Der Grund ist die hiesige Wallfahrtskirche bzw. die darin befindliche Figur der Heiligen Jungfrau Maria. Das Gnadenbild beruht auf einer Erscheinung selbiger, welche einem Franziskaner im 17. Jahrhundert widerfuhr. Trotz der katholisch geprägten Vergangenheit ist der Ort heute größtenteils protestantisch.
Unser erstes Ziel ist dann auch religiöser Natur, nachdem wir den Pkw auf dem Domparkplatz abgestellt haben. Die Anreise mit dem ÖPNV ist ebenfalls möglich. Einen größeren Kontrast könnten die ehemalige Wallfahrtskirche aus dem 18. Jahrhundert und ihre modernere Variante allerdings kaum bilden. Die letztgenannte erhebt sich als ein abstraktes Gebäude mit vielen Spitzen, welches der Architekt Gottfried Böhm in den 1960ern entwarf.
Da die Route nicht lang ist und die Historie eine große Rolle spielt, zahlt es sich aus, die beiden Bauwerke ausgiebig zu besichtigen. Anschließend lässt sich im Nostalgie Café eine gemütliche Pause einlegen, ehe es nicht weniger prachtvoll weitergeht.
Denn schnell gelangen wir zum Schloss Hardenberg, das ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert stammt. Seine jetzige Form ist vorrangig auf eine barocke Gestaltung im 17. Jahrhundert zurückzuführen. Auf dem Gelände stoßen Besucher auf weitere Informationen zur Entwicklung, umgebenden Wanderpfaden und stattfindenden Veranstaltungen. Ohne Frage bietet sich hier eine Rastpause an.
Nach diesem Strom an Fakten und architektonischen Anblicken folgt ein gemütlicher Wandel am Wasser und durch eine natürliche Landschaft, welcher zum gedanklichen Zurücklehnen anhält. Schließlich kommen Ausflügler wieder in Neviges an, passieren noch eine Kirche – diesmal evangelisch – und können sich zum Ausklang etwa in einer Gaststätte einfinden.
Bildnachweis: Von Yvonne Bentele [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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