Wir Menschen sind zum Laufen geboren. Evolutionär hat sich der Mensch über Millionen von Jahren zu einem Langstreckenläufer entwickelt. So war es uns modernen Menschen möglich, den gesamten Planeten zu erobern, und zwar zunächst zu Fuß!
Man muss nicht unbedingt so weit ausholen, um zu wissen, dass Laufen an sich, die Bewegung und das Sein in der Natur unserer ureigenen Natur entspricht.
Allerdings bedarf es nicht viel, um dies zu vergessen und es abzutrainieren. Gerade Kinder, die es nicht von klein auf kennen, verspüren häufig eine Ablehnung gegen Laufen oder Wandern. Und was gibt es daher Besseres als direkt schon mit den Kleinsten loszuziehen.
Damit der Ausflug ein voller Erfolg wird, sollte man einige Dinge beachten, die wir in diesem Beitrag zusammengetragen haben.
Es muss nicht immer die High-End Wanderausstattung sein, die schnell sehr teuer werden kann. Es kommt allerdings auf die Route und die Herausforderungen, die damit zusammenhängen, an. Beispielsweise sollte in alpinen Arealen durchaus nicht auf entsprechendes Schuhwerk verzichtet werden, gerade wenn das Kind getragen werden soll.
Wer allerdings einen Tagestrip durch das nächste Naturschutzgebiet plant, dessen Routen als weniger anspruchsvoll gelten, kann auch auf leichtes Schuhwerk ausweichen.
Wer mit Baby im Tragegestell und ohne Kinderwagen unterwegs ist, sollte bedenken, dass die Länge der Route auch durch die eigene Körperkraft limitiert sein sollte. Denn neben dem Gewicht des Kindes kommt noch einiges durch allerhand Equipment hinzu.
Wer gut vorbereitet sein will, wählt praktische Baby-Kleidung, die schnell ausgezogen und bei Bedarf unkompliziert ergänzt werden kann, je nach Wetterlage oder Malheur.
Nicht jede Route ist befahrbar, auch nicht mit einem Offroad-Buggy. In diesen Fällen sollte man eine Babytrage nutzen. Es gibt verschiedene Varianten, die, je nach Aufbau, entsprechenden Komfort bieten. Bevor man eine große Tour antritt, sollte dringend auf kleineren Runden vorab geprüft werden, wie weit die eigenen Kräfte reichen. Es wäre problematisch, wenn man weit weg vom Auto, schlimmstenfalls ohne Handy-Empfang, keine Kraft für den Rückweg hat oder wunde Stellen durch Trageriemen entstehen.
Wenn es die geplante Route erlaubt, hat es sich als sicherste und angenehmste Variante bewährt, mit Buggy oder Kinderwagen zu wandern. Gepäck und Equipment können verstaut und das Kind abgelegt werden.
Neben genügend Nahrungsmitteln sollte auch an ausreichend Wechselkleidung gedacht werden. Wer nicht auf das Packgewicht achten muss, sollte an Kleidung und Nahrung nicht sparen. Es kann immer zu einem Notfall kommen, sodass man gezwungen wird, außerplanmäßig an einem Ort zu verharren. Es wäre fatal, wenn dann die Nahrungsmittel für den Nachwuchs ausgehen. Dies gilt insbesondere auch für den Inhalt der Wickeltasche!
Apropos Notfall und Sicherheit: Eine Erste-Hilfe-Tasche gehört in jeden Wanderrucksack. Neben Pflastern, Verbandszeug und Wundcreme dürfen auch täglich benötigte Arzneimittel nicht vergessen werden. Es ist hilfreich, sich zum Thema Erste-Hilfe-Equipment noch mal genauer zu informieren.
Wer mit Baby reist und wandert, sollte immer auf Sicherheit bedacht sein. Es kann jederzeit etwas passieren, sodass Hilfe notwendig wird - selbst, wenn es eine Verletzung ist, die einen Erwachsenen betrifft. Kann man plötzlich durch eine Verstauchung nicht mehr auftreten, wird es schnell heikel, womöglich allein mit Baby, zudem in einem schwach frequentierten Gebiet.
Die Länge und die Strecke der Route sollten sich demnach auch nach solchen Gesichtspunkten richten. Ebenso gilt es, die eigenen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Für Wander-Neulinge sind zunächst kleine Routen, die dann langsam gesteigert werden können, empfehlenswert. Auch sollten Gebiete gewählt werden, die im Notfall schnelle Hilfe und genügend Plätze für Verschnaufpausen bieten. Es ist nicht selten, dass es viele Kilometer keine ausgebauten Sitzmöglichkeiten gibt.
Ebenso sind Wandergebiete empfehlenswert, die vom Wegenetz her die Möglichkeit bieten, im Bedarfsfall Abkürzungen zu nehmen.
Tatsächlich kann sich die Wetterlage sehr ungünstig auf den Ausflug auswirken. Erst recht, wenn man mit Baby unterwegs ist, ganz egal ob das Wetter plötzlich doch kälter, heißer oder nasser ist als gedacht. Doch gerade bei Hitze, sollte man sehr vorsichtig sein und sein Baby entsprechend schützen.
Da die Wettervorhersagen meist nicht sehr verlässlich sind, sollte man sich auf verschiedene Wetterlagen einstellen und Kleidung, sowie ggf. auch Decken einpacken, um reagieren zu können.
… kann man festhalten, dass eine Wanderung mit Baby sehr empfehlenswert ist, gerade mit Hinblick auf zukünftige Abenteuer, sobald die Kleinen anfangen zu laufen, um dann eines Tages vollständig mitwandern zu können. In der Natur aufwachsen und in sie hineinwachsen, ist auch als Stadtkind möglich. Zeit in der Natur fördert die soziale und mentale Entwicklung des Kindes und begünstigt Kreativität und Entdeckerfreude, sagt Naturpädagogin Andrea Herkenhöhner in einem Interview.
Wer alle Sicherheitsrisiken im Blick hat und seine Ausflüge und Abenteuer entsprechend plant, macht Erfahrungen, die nicht nur einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben, sondern auch nachhaltige Erlebnisse fördern.