Tief im Westen deponierte die Britische Rheinarmee von 1952 – 1996 bis zu 45.000 Tonnen Munition. Es war das größte Munitionsdepot in Westeuropa. Die Munition und die Briten sind weg und das 1.240 Hektar große, umzäunte Gelände seit dem Jahr 2000 als Naturschutzgebiet Brachter Wald ausgewiesen.
Die Wanderung startet am ehemaligen Haupteingang des Munitionsdepots, am Ende der St.-Barbara-Straße in Brüggen. Hinter dem Dreheingang gibt’s eine Tafel mit Informationen zum Gelände und den möglichen Wanderwegen.
Sie befinden sich auf der X-Straße (die Briten hatten die Straßen einfach nach dem Alphabet benannt) und auf der geht’s Richtung Nordwest bis zur ersten Kreuzung.
Der rote Weg geht nach links und dem sollten Sie folgen. Rechts an den Kiefern sehen Sie „sozialen Vogelkästenbau“ und am Ende der Geraden meinen Lieblingsweihnachtsbaum. Nach dem Rechtsknick waren früher auf der rechten Seite die Werkstätten für die Minen.
An der nächsten Kreuzung geht’s nach links – auf die E-Straße. Die misst von West nach Ost 6 Kilometer und an ihr standen mal 19 Munitionshallen.
Sie sollten auf die Aussichtsplattform auf einem der Splitterschutzwälle steigen, um einen Blick in Sandpit #2 zu werfen. Mit dem hier ausgebeuteten Sand wurden Splitterschutzwälle gebaut. Nach dem Abgang von der Aussichtsplattform sollten Sie über den Boden einer der ehemaligen ESH-Hallen (864 qm) gehen, bevor's wieder zurück auf die E-Straße geht.
An der nächste Kreuzung geht’s auf dem roten Weg weiter, rechts – Richtung Nordost – auf der Y-Straße. Die Masten, die Sie hinter den Splitterschutzwällen sehen, sollte mal die Blitze von den Munitionshallen ableiten. Auf den Schienen wurde mal Munition zum und vom Bahnhof 2 transportiert.
Am Ende der Y-Straße knickt der rote Weg nach rechts auf die X-Straße ab, Sie gehen aber nach links und die neue Wegfarbe ist weiß.
Nach 100 Metern sind Sie im Zentrum des Munitionsdepots – am Potsdamer Platz. Um ihn herum waren mal die Werkstätten und bis in die 70-er Jahre auch die Feuerwehr untergebracht.
Rechts geht die Runde weiter und nach 450 Metern steht mal wieder ein Farb- und Richtungswechsel an – blau geht’s jetzt links Richtung Norden. Nach 600 Metern gibt’s wieder eine Aussichtsplattform und wieder einen Richtungs- und Farbwechsel – links und weiß.
Der Weg knickt nach 200 Metern nach rechts ab und vor Ihnen steht ein „Kamin mit Glaskanzel“. Anfang der 40-er Jahre wurde der errichtet und diente danach als Feuerwachturm, da während des 2.Weltkriegs auf dem Gelände auch Flugbenzin für den Fliegerhorst Venlo umgeladen und gelagert wurde.
Am Ende des Weges nach links und nach 150 Meter (nächster Weg) nach rechts – diesmal auf einen farblosen Weg. An dessen Ende links und die Farben sind jetzt blau und weiß.
Hinab geht’s zum „Tiefpunkt“ der Tour und der Frage: Einkehr oder direkt zurück?
Einkehr heißt, durch die Umlaufschleuse zur Rechten raus und danach geradeaus dem Weg folgen. 500 Meter später sind Sie in den Niederlanden und da gibt’s Einkehrmöglichkeiten.
Auf dem gleichen Weg geht’s zurück und nach der Umlaufschleuse ist der Einkehrexkurs beendet.
Geradeaus, bzw. nach links für die Uneingekehrten, führt der weiße Weg leicht bergan, an der Demolitionarea vorbei. Auch Munition hat(te) ein Maximalhaltbarkeitsdatum und danach wird/wurde gesprengt.
Rechts am Wegrand gibt’s auch einen der 37 Feuerlöschwasserbassins. Glaubt man den Verschwörungstheoretikern, soll die #6 ein Warmwasserpool sein, wegen der roten Tafel.
Ein wenig bergab, halblinks wieder bergauf und dann kommt wieder der Potsdamer Platz.
Halbrechts geht’s auf dem weißen Weg weiter Richtung Südost. An der X-Straße gibt’s rechts wieder ein großes Loch – Sandpit #1 – und da lässt sich Damwild manchmal beim Fressen zusehen.
Wieder zurück auf der X-Straße, kreuzen diese nach ca. 200 Metern Schienen. Ursprünglich fuhr hier mal die Reichsbahn von Kaldenkirchen nach Oebel und transportierte dabei jede Menge Tonwaren. Links steht noch der Bahnsteig der Loadingarea #1 und dort konnten bis zu 45 Waggons gleichzeitig abgefertigt werden. Etwas rechts davon steht eines der wenigen Straßennamenschilder – das G.
Bis zum Ausgang und dem Ende der Tour ist's ab hier noch etwas mehr als 1 Kilometer.
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