Im Beritt von Kreuzlingen, im Bezirk Thurgau, angrenzend an Konstanz, erleben wir heute die Spuren der Eiszeit mit Tobeln und fantastischen Blicken auf den Bodensee und in die Alpengipfel. Die Tour bietet sich Frühjahr bis Herbst an. Es gibt eine Sicherheitswarnung: Wenn die Schweizer Armee Schießübungen macht, darf der Liebburgtobel nicht betreten werden.
Wir wandern durch die eiszeitliche Tobellandschaft der Thurgauer Gemeinden Langrickenbach und Bottighofen. Abschmelzende Gletscher waren die Künstler dieser Reliefs mit Stichbach und seinen Zuflüssen. Stichbach und Neugüttingerbach werden unsere Kameraden. Liebburg (privat) und Festungsgürtel Kreuzlingen sind Spuren der jüngeren Vergangenheit.
Start ist der Bahnhof Lengwil. Bahnhofstraße, Dettighoferstraße und Schlösslistraße bringen uns durch einen Teil des Dorfes und in die Landschaft mit Waldrand. In einer Spitzkehre folgt der Wanderweg nach rechts, zum Unterstand Lengwil-Liebburgtobel des Festungsgürtels Kreuzlingen. Der Festungsgürtel zum Schutz mobiler Truppen wurde erreichtet, um die Grenze zum Deutschen Reich abzusichern. Dazu wurden Infanteriebunker gebaut, von denen kein Schuss abgefeuert werden musste. Jetzt trainiert die Schweizer Armee hier das Schießen und wenn dem so ist, sollte sich tunlichst ferngehalten werden.
Schloss Liebburg, wo einst die Konstanzer Bischöfe im Sommer residierten, an dem wir nicht direkt vorbeikommen, stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist nach recht vielen Besitzerwechseln in Privathand, die es in den letzten Jahrzehnten liebevoll saniert und vorm Verfall bewahrt hat. Nach rund 1,7km öffnet sich die Runde, wir halten uns links und sind im Gebiet Liebburgtobel. Es geht abwärts. Unterhalb des Schlosses in einem begrünten Hang war der Kompaniekommandoposten Liebburg, per Pfad geht’s zum Infanteriebunker Liebburgtobel Ost, von wo aus man auf den Konstanzer Trichter schauen kann.
Wir treffen den Stichbach, auf seinem Weg nach Bottighofen, wandern aber an dessen Lauf in die andere Richtung mit Waldbegleitung, bevor wir ihn queren und auf eine Rast mit Waldsofa und Grillstelle stoßen. Zwischen Waldrand mit schöner Aussicht und Bodensee liegt Münsterlingen und wir sind ein Stück auf dem Kulturpfad Münsterlingen unterwegs. Wir biegen in den Wald ein zum „Versunkenen Schloss“, wandern per Bohlentreppe abwärts ins Bachtobel, folgen dem Stichbach, raus aus dem Wald, zur einstigen Martinsmühle, kommen nach Schönenbaumgarten.
Wir queren die Lengwilerstraße, wandern nun mit dem Neugüttigerbach ansteigend, mit Wald, dessen Rand und der Zielrichtung: Unterer Lochmühleweiher. Am höchsten Punkt der Tour haben wir einen schönen Panoramablick gen Norden über den Überlinger See auf die Wallfahrtskirche Birnau, sehen Hohenbodman und Aftholderberg. Je nach Wetter sieht man gen Süden das Säntismassiv. Am Lochmühleweiher haben wir rund die Hälfte der Runde.
Mit Feldflur und Waldstückchen kommen wir zurück, über die Lengwilerstraße und in den Wald mit Tobel, es geht durch das Waldreservat und unterhalb der Liebburg entlang, bis sich die Runde schließt und wir das bekannte Stück zurück zum Bahnhof Lengwil wandern.
Bildnachweis: Von Faldrian / jenseitsderfenster.de [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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