Wanderung Kootwijkerzand und Radio Kootwijk

Eine super Runde mit Überraschungen! Im Herz der grünen Lunge, könnte man sagen, ist diese Wanderung durch eine ganz besondere Landschaft in der Veluwe. Im größten zusammenhängenden Waldgebiet der Niederlande sind einige Naturschutzgebiete zu finden und der Nationaal Park De Hoge Veluwe. Der ist südlich unserer Runde. Südlich ist auch der Infanterie Schietkamp Harskamp. Unser „Wanderkamp“ ist im Schutzgebiet Boswachterij Kootwijk.

Het bos ist der Wald und de boswachter wäre der Förster. Kootwijk heißt der Ort, bei dem wir starten und Kootwijkerzand ist ein Flugsandgebiet. Ringsrum gibt es noch welche, wie beispielsweise auf dem Truppenübungsgelände. Beim Kootwijkerzand handelt es sich um das größte Gebiet mit Flugsand in Westeuropa. Neben Kiefernmischwald, Heideland und auch kleinen Gewässern, ist das hier mit dem Sand nochmal eine Abwechslung in der Veluwe. Das sandige NSG von rund 700ha liegt im Kootwijker-Wald, von rund 3.600ha.

Wenn man von Apeldoorns Zentrum rund 20km gen Westen fährt ist man in Kootwijk. Das Dorf hat eine mit Ziegeln gemauerte reformierte Kirche mit auffallend dickem, kleinen Turm. Das GPS lässt uns ab dem Duinweg loswandern. Der liegt in der Feldflur und direkt am Rand des Naturschutzgebiets. Und flugs sind wir im Flugsand. Interessant auf jeden Fall. Ein bisschen Gras hält sich und um die Sande herum wird die Vegetation langsam üppiger. Birken haben sich emporgerappelt. Dann durchqueren wir Heidelandschaft, bevor es wieder „lebhafter“ wird, in Richtung Radio Kootwijk, einem geschützten Weiler.

Jetzt wird es nochmal anders spannend, mit einer Anlage und einem Gebäude nebst Bassin, dass man für ein Filmkulisse halten könnte, für irgendwas in schwarz/weiß mit Spionage und Science-Fiction. Radio Kootwijk ist eine ehemalige Sendestation, wo sich die benachbarte Siedlung gebildet hat. Ab 1918 wurde der Senderpark gebaut. 1923 begann hier die transozeane Telegrafie. Die Mitarbeitenden, die hier angesiedelt wurden, waren bunt gemischt, was für ein vielseitiges Vereinsleben sorgte, in dieser Einöde, die erst 1964 durch eine asphaltierte Straße erreichbar wurde. In der Vergangenheit brannte es leider mehrfach in und um das geschützte Dorf. Randvoll mit inspirierenden Eindrücken, wandern wir durch die unwirklich wirkende Kulisse und Landschaft mit Heide, Sand und Wald zum Ausgangsort.

Bildnachweis: Von holadeejay for Panor… [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons