Mitten in Brandenburg bietet sich, trotz fehlender Erhebungen, eine Wanderung an. Gut, manche mögen ob der fehlenden Steigungen vielleicht eher von einem Spaziergang sprechen – der fällt aber auf der vorliegenden Runde üppig aus und verschafft eine mehrstündige Auszeit im Grünen. Mit Gewässern als Orientierungspunkte sind zugleich weitere Aushängeschilder des Bundeslands vertreten. Insgesamt 15 Kilometer streift die Tour mit uns durchs Gelände und erlaubt ob des Schwierigkeitsgrads ebenso Familien und weniger Konditionsstarken den Aufbruch.
Fest vorgeschrieben ist der Verlauf nicht und mag zu weiteren Abenteuern motivieren … ob die eigene Spürnase oder Hundeschnauze dies veranlasst, spielt keine Rolle. Auf jeden Fall muss der Vierbeiner des Hauses nicht daheimbleiben. Weiterhin von Vorteil sind festes Schuhwerk und Proviant zur zwischenzeitlichen Stärkung. Eine Einkehrmöglichkeit findet sich gleichsam am Wegesrand.
Zur Anreise nach Päwesin eignen sich neben dem Auto die öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort. Danach übernimmt das GPS die Führung durchs Terrain gegen den Uhrzeigersinn, wobei dies nur als Richtlinie zu betrachten ist. Hilfreich bei der Orientierung gestalten sich zudem die Ufer der Seen.
Das flüssige Element begleitet uns über einen Großteil des Ausflugs und trägt zur Stimmung bei, die zum Abschalten geeignet ist. Besonders gestresste Großstadtmenschen können den Trubel hier hinter sich lassen. In besiedeltem Gebiet hält sich die Route kaum auf und erkundet stattdessen die Umgebung.
Die Landschaft setzt sich aus verschiedenen Flicken zusammen, die in der Form von Wiesen, Feldern sowie Waldstücken auftreten. Die Prominenz des Wassers in der Gegend macht natürlich auch eine Erfrischung möglich: Wer die Badesachen eingesteckt hat, darf zwischendurch einen Tauchgang wagen, z.B. im Riewendsee.
Das FFH-Gebiet Bagower Bruch befindet sich nordwestlich der Ortslage Bagow, die zur Gemeinde Päwesin gehört. Die reichen Tonvorkommen in der Region und der daraus resultierende Tonabbau haben das Gebiet geprägt. Heute finden sich hier ganz verschieden zu schützende Lebensraumtypen und Arten vor.
Für die restlichen Kilometer heißt es vorrangig, in das Ambiente rundum einzutauchen und nach Belieben an den gebotenen Schauplätzen zu verweilen. So lockt das Gras zum Ausbreiten einer Picknickdecke, während in Bollmansruh eine Gaststätte zum Schlemmen einlädt. Das zugehörige Hotel möchte uns sogar zu einem längeren Aufenthalt verführen.
Andernfalls geht es langsam zurück zum Ausgangspunkt in Päwesin, wo die Kirche aus der Zeit des Barocks für eine Besichtigung bereitsteht. Die alte Ziegelei verweist auf ein vergessenes Handwerk, das die Ortschaft einst prägte.
Bildnachweis: Von Gregor Rom [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons