Im Norden Sardiniens liegt der See Lago di Liscia. Dort wandern wir eine Runde bei Sant’Antonio. Der Lago di Liscia ist zwischen Arzachena nordöstlich und Tempio Pausania südwestlich. Alle sind durch eine Schmalspurbahn der Strecke Sassari-Palau miteinander verbunden. Unser Startort ist Sant’Antonio di Gallura auf einer Höhe von 357m. Knapp 3km führen uns erst abwärts in die 4km-Runde am See und später wieder aufwärts.
Sant’Antonio di Gallura ist in der Provinz Sassari. Start und Ziel ist die Piazza beim Kirchenensemble der Chiesa di Sant’Antonio Abate und Sant’Andrea. Vom hübschen Platz mit den schmucken Steinkirchen wandern wir gen Norden zum historischen Aussichtspunkt Belvedere Lu Naracu. Die Granitfelsen von Lu Naracu bildeten schon in der Bronzezeit eine Art natürliche Festung. Es wird als wahrscheinlich angenommen, dass bereits um 1.800 bis 900 v. Chr. hier ein Nuraghe, ein Wehrbau, gewesen ist. Die Aussicht über die Region ist herrlich.
Mit der Strada Comunale Sant’Antonio (Via Sciesa) wandern wir durch die Vegetation mit Trockenmauern, Bäumen, Sträuchern und Wiesen zur Bahnstation Sant’Antonio. Die Schmalspurbahn ist überwiegend touristisch im Einsatz. Wenn die Runde sich öffnet, halten wir uns links und wandern entlang des Seeufers vom Lago Liscia.
Der Lago Liscia staut den Fluss Liscia und markiert so etwas wie einen Wendepunkt in der Region. Durch die Errichtung des Bauwerks erhielt die wasserarme Gegend eine Möglichkeit der Weiterentwicklung, hin zum Tourismus beispielsweise. Der See, in den 1960er fertiggestellt, bildet mit seinem Fassungsvermögen von 105 Mio. Kubikmetern das Hauptreservoir im Nordosten Sardiniens.
Wir kommen auf der Runde an einem Hotel vorbei. Nach etwa 4,9km gesamt queren wir die Schmalspur und wandern ansteigend, zu einem Aussichtspunkt mit Blick über den See und in die Geschichte der Bauten aus der Bronzezeit. Wieder abwärts wandernd streifen wir nochmal über die Schmalspur und biegen in die Straße hinter dem Hotel nach rechts. Es geht zur Station Sant’Antonio zurück und den bereits bekannten Weg retour – nun aufwärts.
Bildnachweis: Von Gianni Careddu [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons