Diese überschaubare Route erstreckt sich im Elsass, in Frankreich also. Wer die Geschichte kennt, wird allerdings verstehen, warum sich hier zahlreiche deutsche Ortsnamen sowie Bauten erhalten haben. Unabhängig von solchen territorialen Streitigkeiten zeigt uns die Strecke auf rund sieben Kilometern eine beschaulich-grüne Landschaft. Obwohl es ein wenig hügelig zugeht, sind ebenso keine anstrengenden Aufstiege zu erwarten.
Bevor die Wanderung startet, gilt es, weiteres Verwechslungspotential auszumerzen: Das heutige Dorf Berg (Département Bas-Rhin in der Region Grand Est) liegt in Wirklichkeit nämlich im Tal neben einer Erhebung. Früher erstreckte es sich hingegen tatsächlich auf dem naheliegenden Kirchberg, wo bis jetzt die Martinskirche steht.
So weit klar? Dann kann das Auto auf dem Parkplatz an der Kirchbergkapelle abgestellt werden (die direkte Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht möglich). Vor mehr als zwölf Dekaden erbaut, ist der Spitzturm der Kirchbergkapelle durch die erhöhte Lage weithin sichtbar und gilt heute als Wahrzeichen des Krummen Elsass.
Glücklicherweise auf dem Hügel gestartet, müssen wir erst später die Besteigung wagen. Nun heißt es, in Richtung Norden abzusteigen und dem GPS-Signal zu folgen. Im Zuge dessen durchqueren Wanderer ein kleines Waldstück; anschließend breitet sich wieder eine ausgedehnte Feld- und Wiesenkulisse vor unseren Augen aus.
Die Namensirritation setzt sich in der Gemeinde Thal-Drulingen, eigentlich höher gelegen als Berg, fort. Das spielt jedoch keine Rolle, ein paar hübsche Gebäude gibt es dort trotzdem zu besichtigen und darauf beschäftigt uns erneut der Anblick der Landschaft.
Der Verlauf des Mühlgrabens begleitet Besucher in das sich heutzutage tiefer befindliche Dorf. Für die Gestalt der bereits erwähnten evangelischen Kirche zeichnet sich der einstige Hofbaumeister der Grafen von Nassau-Saarbrücken, Friedrich Joachim Stengel, verantwortlich.
Einen Abstecher unternehmen wir außerdem zum historischen Rathaus und, wem der Magen knurrt, zum Restaurant Au Cygne. Zum Ende ist der Kirchberg zu erklimmen, welcher noch einmal mit einer hübschen Rundumsicht belohnt.
Bildnachweis: Von Aurélien Msh [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons