Wanderurlaub im Frühling: Die richtige Ausrüstung


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Endlich hat der Tag wieder mehr Sonnenstunden und der Schnee im Tal ist geschmolzen. Das Wetter ist nicht zu kalt und nicht zu heiß – die perfekte Zeit zum Wandern. Doch was ist beim Wandern im Frühling zu beachten? Hier finden Wanderurlauber Tipps und Tricks für einen Wanderurlaub im Frühling.

Kleidung für alle Höhenlagen

Auch im Frühling herrscht nicht immer warmer Sonnenschein. Wer einen Wanderurlaub unternimmt, sollte sich auch auf regnerische und windige Tage einstellen. Außerdem ist es am Gipfel nicht so warm wie im Tal. Für diese Wetterbedingungen ist Funktionskleidung im Zwiebellook zu empfehlen. An kühlen Frühlingstagen sollte man eine atmungsaktive Funktionswäsche tragen. Darüber kommen ein Funktionsshirt und eine Wanderhose. Bei Schlechtwetter oder in höheren Lagen zieht man als dritte und letzte Schicht eine Wanderjacke an. Sportliche Kapuzenjacken wärmen nicht nur den Oberkörper, sondern schützen auch den Nacken vor kaltem Wind. Bei Bedarf kann die Kapuze über den Kopf gezogen werden und hält so auch die Ohren warm. Zudem sollte man im Frühling immer ein Multifunktionstuch dabeihaben. Bei Wind und Kälte kann es entweder als Halstuch oder als Stirnband getragen werden.

Wasserfeste Schuhe und Wollsocken

Im Frühling sind wasserfeste Wanderschuhe besonders wichtig. Denn in dieser Jahreszeit sind die Wiesen und Wälder oft noch vom letzten Regenschauer feucht. Bei wasserabweisenden Schuhen bleiben die Füße trocken. Je nachdem, in welcher Höhenlage man sich befindet, kann man eventuell noch auf Schnee stoßen. Auch aus diesem Grund sind wasserfeste Schuhe bei Wanderungen im Frühling ein Muss. Socken aus Merinowolle unterstützen den Wärmeaustausch in den Schuhen optimal. An kühlen Tagen halten sie warm, an warmen Tagen absorbieren sie Schweiß.

Wie groß sollte der Rucksack sein?

Die meisten Wanderrucksäcke haben ein Fassungsvermögen von 20 Litern. Dies ist ausreichend für eine Tagestour. Dieses Volumen eignet sich, wenn man jede Nacht im selben Hotel verbringt und jeden Morgen für einen Tagesausflug packt. Doch für den mehrtägigen Wanderurlaub ist ein Wanderrucksack mit einem Fassungsvermögen von 60 Litern notwendig. In diese Modelle passt die gesamte Ausrüstung für eine Mehrtageswanderung. Gleichzeitig sind diese Rucksäcke klein genug, um sie auch über eine lange Distanz tragen zu können. Wichtig ist auch genügend Platz für das Trinkwasser. Damit das Gewicht optimal verteilt ist, sind viele Wanderrucksäcke mit einem Fach für die Trinkflasche ausgestattet. So bleibt sie mittig am Rücken und verrutscht nicht.

Auf Schnee vorbereiten

Bei den Deutschen zählt der Wanderurlaub zu den beliebtesten Urlaubsarten. Doch im Frühling herrscht in den Bergen noch ein anderes Wetter als am Startpunkt der Wanderrouten. Daher muss bei der Planung auf das Höhenprofil der Wanderstrecke geachtet werden. Zusätzlich sollten sich Wanderer nach den Wetterprognosen erkundigen. So kann man einschätzen, ob man im Zuge des Wanderweges auf Schnee treffen wird. Zu beachten ist auch, ob man auf der Nord- oder der Südseite des Berges unterwegs ist. Während an einem sonnigen Tag der Schnee auf der Südseite schmilzt, bleibt das winterliche Weiß auf der Nordseite liegen.

Wanderstöcke auch im Frühling?

Gerade bei einer mehrtägigen Wanderung sollten Wanderstöcke nicht fehlen. Sie unterstützen die Bewegung der Beine und Arme und erleichtern den Aufstieg sowie den Abstieg. Im Frühling haben Wanderstöcke sogar noch weiter Vorteile. Ist der Boden vom letzten Regenguss aufgeweicht, geben die Wanderstöcke zusätzlichen Halt. Gerät man tatsächlich auf schneebedeckte Wegabschnitte, verhelfen die Stöcke zu einem sicheren Tritt.

Nach Lawinengefahr erkundigen

Wo Schnee liegt, können auch Lawinen abgehen. Vor allem auf über 1.000 Höhenmetern kann im Frühling noch Schnee liegen. Führt der Wanderweg ausschließlich durch den Wald, schützen die Bäume vor Lawinenabgängen. Wandert man hingegen über schneebedeckte Almwiesen oder Geröllfelder, kann man unter Umständen selbst eine Lawine auslösen. Zudem kann das Schneefeld instabil werden, wenn es zu tauen beginnt. Aus diesem Grund sollte man sich vor Antritt der Wanderung nach der aktuellen Lawinengefahr erkundigen. Eventuell ist auch ein Lawinen-Notfall-Set mitzuführen.

Fazit

Bei einem Wanderurlaub im Frühling startet man in der angenehmen Wetterlage im Tal. Je nach Schwierigkeitsgrad und Länge der Wanderstrecke kann man bis in kältere Höhenlagen gelangen. Atmungsaktive und wasserabweisende Wanderkleidung passt sich an die verschiedenen Höhenlagen und Wetterbedingungen an. Ebenso sind ein großer Wanderrucksack und Wanderstöcke zu empfehlen. Zudem gehört ein Blick auf den Wetterbericht und die Lawinenwarnungen zur Vorbereitung auf eine Wanderung im Frühling.

Bildnachweis: Von Arno Smit [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Planung und Vorbereitung erschienen.
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