Warum sind Gummistiefel auch beim Wandern sehr beliebt?


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So ein Gummistiefel ist ein Freund rund ums Jahr, einer zum Pferdestehlen, Wattwürmergraben und Pilzesammeln, auf die Pirsch gehen, zum Pfützespringen und Waldentdecken. Was er nicht kann, das sei ihm verziehen: im hochalpinen Gebirge eine sichere oder im Tangokurs eine gute Figur machen.

Die meisten Menschen erinnern sich an ihre ersten Gehversuche in Gummistiefeln sehr positiv, denn sie waren mit der Freiheit verbunden, sich schmutzig und nass zu machen, dabei die Füße trocken zu behalten und hernach nicht geschimpft zu werden, weil die Schuhe ruiniert sind.

Gummistiefel sind mit dem Gefühl von Freiheit verbunden

Gummistiefel sind robust, wasserfest, leicht zu reinigen und für so einige Späße in der Natur zu haben. An ihre ersten Gehversuche erinnern sich viele Outdoorfans, die gerne wandern und insbesondere in mitteleuropäischen Gefilden nicht auf durchgängigen Sonnenschein setzen. Sie wünschen sich trockenen und warmen Fußes Zeit draußen zu verbringen, im Feierabend, beim Wochenendtrip oder der Freizeit generell.

Der „wetterfeste Begleiter“, als Gummistiefel im Urlaub beispielsweise, macht sich schlank im Kofferraum und ist parat, wenn er gebraucht wird. Die Rede ist nicht vom quietschgelben, oft nicht gut passenden Stiefel, mit dem mehr geschlurft statt gegangen wird. Auch die Gummistiefelhersteller haben sich zunehmend dem Komfort gewidmet und bieten interessante Modelle für verschiedene Außendienste. Dieser Beitrag widmet sich den Gummistiefeln der Wanderschaft und zeigt, worauf für welche Anforderungen zu achten ist.

Kann man mit Gummistiefeln wirklich wandern?

"Kann man mit Gummistiefeln wirklich wandern" ist so ähnlich wie die Frage, ob man mit seinem Lebenspartner den kompletten Jakobsweg wandern kann, ohne auch nur ein einziges Mal zu streiten. Die Antwort darauf ist: Kommt ganz darauf an. Immerhin, beim Gummistiefel ist das einfacher zu beantworten, als beim Lebenspartner.

Die größten Pros für Gummistiefel als Wanderschuh

Die größten Cons für Gummistiefel als Wanderschuh

Aus Wanderschuh und Gummistiefel schufen die Hersteller den Wandergummistiefel: Der spezielle Freund rund ums Jahr. Er kombiniert die Vorteile von Wanderschuh und Gummistiefel.

Was sind Wandergummistiefel?

Sie sind ein Mix aus der wasserfesten Pflegeleichtigkeit mit einem Teil der Eigenschaften eines Wanderstiefels und wie auch beim Wanderschuh oder -stiefel, sollten die Wünsche an das, was erfüllt werden soll, vorab definiert werden. Wo soll es hingehen und was sind die Erwartungen? Diese Kriterien, was einen Wandergummistiefel ausmacht und unterscheidet, sind an einer Hand abzuzählen, ganz egal, ob man sich mehr in der Waldvegetation, dem Mittelgebirge oder dem Flachland und dem Meer aufhalten möchte.

Ein Wandergummistiefel hat für jeden Fall das passende Profil, ob flach für Strand und Stege oder höher für den Wald sowie eine Mischung für Allwetter. Am Ende des Tages will man auf keinen Fall jedes Steinchen oder jede Muschelscherbe im Profil der eigenen Fußsohle abgemalt wissen.

Die Schafthöhe ist bei den meisten Wandergummistiefeln hoch, es gibt auch halbhohe. Vorteil des hohen Schaftes: Er schützt vor Nässe durch heranrollendes Meer ebenso, wie durch feuchtes hohes Gras, oder im Wald vor dornigen Sträuchern.

Ganz wichtig ist die Dämpfung beim Wandergummistiefel. Ein einfacher Gummistiefel hat kein Fußbett und schon gar keine Fersendämpfung. Das kann man beim hochwertigen Wandergummistiefel auf jeden Fall erwarten. Denn man darf ja auch nicht vergessen, dass der Wandergummistiefel schwerer ist als ein „normaler“ Wanderschuh und die Dämpfung macht es wieder etwas leichter.

Schon fast Hightech liegt im Inneren von Wandergummistiefeln, die je nach Modell mit thermoregulierendem Futter arbeiten, wärmen und kühlen können. Auch finden sich Neoprenfutter für Füße und Beine, die Minusgraden gewachsen sind. Für geringere Ansprüche reicht oft auch der klassische Webpelz aus Polyester. Man schlüpft eh mit entsprechenden Socken in die Stiefel.

Bei der Robustheit gibt es Unterschiede mit zum Beispiel einem verstärkten Fußbereich für die Stabilität des Fußes und einem flexibleren, weicheren Schaft, der Bewegungen besser mitmacht. Manche Wanderstiefel haben im Schaft auch ein ganz anderes Material. Wo wir beim Schaft sind: auch hier gibt es Unterschiede wie Weitenregulierung, Laschen, Textilabschluss oder Schnürung.

Was machen wir nun mit dieser informativen Wander-Gummi-Mischung?

Da hilft allein ein Blick in den Schuhschrank, einer in die eigene Bedarfslandschaft, einer in die nächste Karte mit Freizeitzielen und einer in die Geldbörse. Wandergummistiefel sind schon toll, was die heute alles an Features mitbringen! Je mehr sie für Wandervergnügen leisten, desto mehr kosten sie aber auch.

Wandergummistiefel ersetzen aber weder einen guten Wanderschuh noch die ersten bestiefelten Kindheitserinnerungen mit Schippe und Eimer. Aber sie sind ein echt guter Freund für verschiedene Wanderlagen und besondere Anforderungen. Das gilt besonders in eher flachen, dafür aber nassen oder matschigen Gebieten. Für die Berge sind Wandergummistiefel nichts und für lange Tagestouren auch nicht. Für kürzere Strecken und vor allem in der Übergangszeit aber sehr wohl. Da ist es mit einem Wandergummistiefel wie mit einem guten und pflegeleichten Freund, der dann da ist, wenn man ihn braucht.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, den zahlreichen Wandergummistiefelträgern zu folgen, sollte mehrere Wandergummistiefel am eigenen Fuß testen. Wenn das Hineinschlüpfen und die ersten Schritte ein „Juchhu“ auslösen, ist der Wandergummistiefel der Richtige. Er wird so schnell nicht nachgeben.

Bildnachweis: Von James Coleman [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Planung und Vorbereitung erschienen.
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