Wie gesund sind essbare Wildkräuter?


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Bereits in früheren Jahrhunderten aßen die Menschen Wildkräuter aus geschmacklichen oder gesundheitlichen Gründen. Durch die zunehmende Industrialisierung und den Erfolg von Supermärkten gerieten sie in Vergessenheit. Seit einigen Jahren sind die Pflanzen bei Jung und Alt wieder im Trend. Doch welche Kräuter können problemlos verzehrt werden? Und wie wirken sich Wildpflanzen auf die persönliche Gesundheit aus?

Essbare Sorten - eine Übersicht der häufigsten Kräuter

In unseren Breitengraden sind mehr Pflanzen essbar, als viele zunächst annehmen. Der oft als Unkraut verschriene Giersch schmeckt als Wildsalat. Die Blätter des Löwenzahns lassen sich ebenfalls zu Rohkost verarbeiten. Und nach dem Kochen oder Walzen mit dem Nudelholz schmeckt die Brennnessel angenehm nussig. Weitere Klassiker sind:

Diese Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unzählige weitere Arten sind ebenfalls für den menschlichen Verzehr geeignet. Einen ersten Überblick erhalten Interessierte in klassischen Naturführern.

Wildkräuter finden

Zahlreiche Wildkräuter finden sich ohne größere Probleme in der Natur. Typische Fundorte sind naturbelassene Wiesen, Brachflächen auf dem Land und Wälder. In der Stadt wachsen außerdem auf vielen Grasflächen im Park essbare Sorten. Auskunft über Fundorte geben Websites, auf denen Freiwillige ihre Fundstellen eintragen können. Manche Arten wie Giersch wachsen typischerweise als Unkraut in Grünanlagen. Andere wie Waldmeister sind ausschließlich in Laub- und Mischwäldern zu finden. Hier sollten Interessierte mit wachsamen Augen durch die Landschaft streifen. Oft gedeihen sie an unscheinbaren Stellen.

So lassen sich Wildpflanzen bestimmen

Beim Sammeln ist Vorsicht geboten. Einige essbare Wildkräuter wie Bärlauch werden leicht mit giftigen Doppelgängern verwechselt. Aus diesem Grund sollten Sammler immer ein Bestimmungsbuch mitführen. Zeichnungen des Gewächses sind Fotos vorzuziehen, weil erstere die Schattierungen und Farben häufig besser darstellen. Nur bei hundertprozentiger Sicherheit darf die Pflanze mitgenommen werden. Eindeutig bestimmen lassen sich Kräuter über:

Bei Unsicherheit sollten Sammler den Rat von Freunden oder Experten hinzuziehen. In unzähligen Städten werden über die Volkshochschule sowie Privatanbieter Kurse angeboten, die Grundwissen über die häufigsten Kräuter vermitteln. Zahlreiche Angebote enthalten zusätzliche Kocheinheiten, bei denen Interessierte die verschiedenen Zubereitungsarten lernen.

Vorteile von Wildkräutern für die Gesundheit

In unseren Breitengraden wachsen unzählige Arten von Pflanzen, die für den Verzehr geeignet sind. Sie wissen mit einem natürlichen Aroma zu überzeugen. Ferner beinhalten viele Kräuter eine Reihe von gesunden Inhaltsstoffen. Vordergründig zählen dazu Vitamine, etwa A, B, C und E. Mineralstoffe wie Kalzium oder Magnesium sind ebenfalls reichlich in Grünpflanzen wie Brennnesseln vorhanden. Sie fördern die Gesundheit des Herzens und spielen eine wichtige Rolle für die Knochendichte. Zudem unterstützen Mineralstoffe die Blutgerinnung. Sie halten die Funktion der Muskeln aufrecht und stärken die Zellstrukturen.

Sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien in Wildkräutern

Nicht unerwähnt bleiben sollten Antioxidantien. Sie schützen den Stoffwechsel vor freien Radikalen, also Molekülstrukturen, die mit der Alterung von Körperzellen in Verbindung gebracht werden. Antioxidantien binden diese Stoffe und machen sie für den Menschen unschädlich. Entsprechende Wirkungen werden Löwenzahn sowie Bärlauch zugeschrieben. Weiterhin enthalten essbare Kräuter zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe. Sie fungieren für das Gewächs als Abwehr vor Fraßfeinden oder kolorieren die Blätter. Im menschlichen Körper wirken sie jedoch positiv auf den Blutkreislauf. Einige Stoffe können das Risiko für Entzündungen mindern oder den Hormonhaushalt positiv beeinflussen.

Fazit

Wilde Kräuter sind häufig nicht nur essbar, sondern zugleich der Gesundheit zuträglich. Es lohnt sich aus diesem Grund, die Augen beim nächsten Spaziergang offenzuhalten.

Bildnachweis: Von Rudy Issa [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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